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Diablo Immortal: Blizzard bestraft mich fürs Spielen – jetzt reicht’s!

Für mich ist bei Diablo Immortal die Luft erst einmal raus. (© GIGA)
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Was habe ich mich gefreut, als endlich ein Diablo-Spiel für Smartphones erschienen ist. Endlich konnte ich endlos grinden, legendäre Items sammeln und das auch noch überall da, wo es bisher nicht ging. Nach einem Monat ist bei mir aber die Luft raus, weil Blizzard mich nicht so Diablo auf dem Smartphone spielen lässt, wie Diablo eigentlich gespielt wird.

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Ein Kommentar von Peter Hryciuk.

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Diablo begleitet mich schon viele Jahre. Ich hab zwar nie wirklich viel Diablo 1 und 2 gezockt, mit Diablo 3 hat mich der Grind aber erwischt. Unendlich Monster metzeln und dafür mit tollen legendären Items belohnt werden. Doch irgendwann verging die Lust an dem Spiel. Mittlerweile habe ich selbst gemerkt, das ich lieber mobil spiele. Nicht weil die mobilen Spiele besser sind, das sind sie nicht, sondern weil es mehr zu meinem aktuellen Lebensstil passt. Am Laptop im Garten zocken macht keinen Spaß. Mit dem Steam Deck im Garten zocken ist dafür richtig toll. Deswegen habe ich es gefeiert, dass mit Diablo Immortal ein Handyspiel erschienen ist. Also begann der Grind am 2. Juni 2022.

Die Story von Diablo Immortal funktioniert

Wenn ihr Diablo Immortal spielt, dann beginnt alles mit der Story. Für die braucht ihr etwa 10 bis 20 Stunden. Je nachdem, ob ihr die Story wirklich erleben wollt oder einfach nur durchskippt, um zum Endgame zu kommen. Bei mir war es ein Mix aus beidem. Zunächst eher langsam, später immer schneller, um endlich mit dem Grind loslegen zu können. Es gibt hier und da einige Stolpersteine aber im Grunde funktioniert der Einstieg für mich.

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Dann begann das Endgame mit meinem Berserker. Die täglichen Aufgaben sind schnell erfüllt, Schattenlotterie erfolgreich gewonnen und dort weitere Möglichkeiten freigeschaltet. Doch schon nach einigen Stunden kam das komische Gefühl auf, dass mein Charakter einfach schwach wirkte. Verskillen kann man sich in Diablo Immortal eigentlich nicht. Im Laufe der Story werden alle Skills automatisch gelevelt und ihr könnt die für euch besten Skills wählen und jederzeit wechseln.

Diablo Immortal bestraft mich fürs Spielen

Für Diablo Immortal ist das Asus ROG Phone 5s perfekt geeignet. (© GIGA)
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Und dann habe ich schon nach einigen Tagen die ersten Einschränkungen bemerkt. Der harte Grind machte plötzlich keinen Sinn mehr. Fleiß wird bestraft und nicht belohnt. Was ist das für ein Diablo, in dem ich nicht endlos grinden kann? Ich als eigentlich nur etwa 3-Stunden-Pro-Tag-Spieler kam an alle Grenzen. Im Battlepass hab ich die Kampfpunktbelohnung vor Ablauf erreicht. Quests waren auch keine mehr offen. Das Ältestenportal lohnt sich auf Dauer nicht, weil auch dort ein Limit herrscht, wenn man kein Geld bezahlt. Und stärker werde ich auch irgendwie nicht, weil ich als Free-2-Play-Spieler kaum legendäre Edelsteine bekomme.

Aber leveln kann man doch sicher, um stärker zu werden? Pustekuchen! Auch hier gibt es ein Limit. Blizzard will, dass möglichst alle Spieler auf dem Server-Paragonlevel bleiben, das täglich um zwei Level steigt. Wer viel spielt, überschreitet das Serverlevel und bekommt weniger Erfahrung. Wer hat sich so etwas nur ausgedacht?

Zweiter Charakter offenbart noch mehr Probleme

Gut, dann habe ich mir neben meinem Berserker noch einen Schattenläufer als zweiten Charakter gemacht. Ist doch cool, ich spiele weit unter dem Serverlevel und werde mit einem Boost von 400 Prozent Erfahrung belohnt. Also Story durchgespielt und leveln. Das funktioniert auch gut, wird aber zum Problem. Denn während ich mit meinem Berserker zum Serverstart schon ab etwa Paragon-Level 28 in Hölle 2 spielen konnte, wo man mit Paragon-Level 30 - 130 spielen soll, funktioniert das mit dem Schattenläufer nicht.

Dadurch, dass ich so schnell gelevelt habe, fehlt mir das Equipment und ich bleibe sehr lange unglaublich schwach. Erst mit Paragon-Level 42 (!) und immer noch deutlich zu schwach habe ich in Hölle 2 gewechselt und mich in starke Farm-Gruppen geschlichen, wo ich mit Glück drei legendäre Gegenstände gefunden habe, die mich zumindest sehr nah an die Kampfwertung gebracht haben, die ich für Hölle 2 brauche. Und obwohl ich schon Paragon-Level 48 bin, bin ich mit einer Kampfwertung von 1.208 noch 12 Punkte zu schwach für Hölle 2. Bei meinem Berserker mit Paragon 64 bin ist die Kampfwertung bei über 1.600. Doch auch da wird es schwer weiterzukommen. Für den nächsten Boss brauche ich 2.000. Wie soll ich das erreichen, wenn ich kein Geld reinstecke? Vom Schattenläufer will ich gar nicht erst sprechen.

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Diablo Immortal muss sich ändern

Mir geht es bei meiner Kritik an Diablo Immortal gar nicht um das Pay-2-Win-Thema. Da sind wir uns sicher alle einig, dass das eine Katastrophe ist. Welcher gesunde Mensch versenkt in ein Spiel Hunderte Euro, um sich stärker zu machen, um dann gleichzeitig von diesem Spiel am Grind gehindert zu werden. Denn auch die Wale, die Tausende Euro ins Spiel stecken, können ja nicht endlos spielen und werden eingeschränkt. Doch genau dieser endlose Grind steht doch eigentlich für Diablo. Immer und immer wieder Dungeon-Runs, um legendäre Items zu bekommen. Das macht hier einfach keinen Spaß.

Diablo Immortal ist für mich komplett aus der Balance. Sowohl für Free-2-Play-Spieler als auch die Wale, denen bald die normalen Spieler ausgehen, die sie einfach platt machen können, weil diese einfach die Lust am Spiel verlieren – so wie ich nach einem Monat Diablo Immortal. War es komplette Zeitverschwendung? Nein, denn ich hatte durchaus Spaß in Diablo Immortal.

Während ich am PC und der Konsole nämlich kaum mehr spiele, hat dieses Spiel es geschafft, mich wieder zum Spielen zu motivieren. Wie ich spiele, hat sich mit der Zeit ganz einfach verändert. Und umso schlimmer empfinde ich es eigentlich, dass Pay-2-Win, Lootboxen und Mikrotransaktionen im Mobile-Sektor so normal sind. Spiele, die sich speziell an Kinder richten, sind verstecktes Glückspiel ohne die Möglichkeit wirklich etwas zu gewinnen. Jetzt verstehe ich auch, wieso die Niederlande und Belgien solche Spiele verbieten. Ich hoffe, dass das auf die ganze EU ausgeweitet wird. Nur so können mobile Spiele besser werden.

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