Gefühlt verkauft Apple einen Großteil seiner iPhones direkt über den Apple Store. Doch diese Empfindung täuscht, wie eine aktuelle Auswertung aus den USA jetzt offenbart. Eine Zahl sorgt dabei besonders für Erstaunen.
Am Ende sind es weniger als ein Viertel aller iPhones, die Apple in den USA über die eigenen Ladengeschäfte verkauft und dies, obwohl es fast 300 davon verteilt über die Bundesstaaten gibt – 273 sind es, um genau zu sein. Außerhalb der USA existieren dagegen nur 249 Stores. Der Großteil der iPhones wird eben nicht von Apple direkt verkauft (Quelle: CIRP via 9to5Mac).
Apple verkauft nur 24 Prozent der iPhones über die Stores
Ein Blick auf die Zahlen des Marktforschungsunternehmens CIRP ist da aktuell sehr aufschlussreich. Hier zu sehen, die tatsächlichen Vertriebskanäle des iPhones:
- Geschäfte von Mobilfunkanbietern und online: 67 Prozent
- Apple Einzelhandel: 24 Prozent
- Andere: 5 Prozent
- Best Buy: 4 Prozent
Apple selbst verkauft über die Stores nur 24 Prozent aller iPhones, den größten Anteil haben mit weitem Abstand die Mobilfunkanbieter. Angesichts der überwältigenden Marktdurchdringung der Apple Stores in den USA erstaunt dieses Kräfteverhältnis dann doch etwas. Unter den „Anderen“ finden sich übrigens Einzelhändler wie Walmart, Target und unabhängige Händler. Zusammen mit Best Buy (vergleichbar hierzulande mit MediaMarkt und Saturn) machen die nur 9 Prozent aus. Ergo: Zumindest hier führt Apple im Verhältnis dann doch deutlich.
Schaut ja gut aus, ist aber auch nicht gerade die günstigste Option sich ein iPhone zu kaufen:
Apples Problem
Was diese Erhebung erneut vor Augen führt: Die exklusive Kundenbindung der Mobilfunkanbieter. Wer einmal mit einem Vertrag drin steckt, der bleibt auch dabei und wechselt dann nur alle paar Jahre die Hardware, die einem freundlich feilgeboten wird. Laut CIRP für Apple eine Schwachstelle, denn auch wenn ein Mobilfunkanbieter die Kunden auf Zubehör und verlängerte Garantien hinweisen wird, wird dieser wahrscheinlich nicht unbedingt die Angebote von Apple bevorzugen. Hier entgeht dem Hersteller eine Möglichkeit zur Gewinnmaximierung.
Mein Gedanke dazu: Für die USA mag diese Feststellung im Angesicht der überwältigenden Marktpräsenz der Apple Stores erstaunlich sein, vom europäischen Gesichtspunkt aus finde ich dies weniger überraschend. Hierzulande gibt es nur wenige Ladengeschäfte des Herstellers. Kundinnen und Kunden sind dann noch einerseits mehr an Vertragsware der Mobilfunkanbieter gewöhnt und kaufen andererseits ohne Vertrag lieber günstiger im freien Handel. Was nämlich in den USA und auch hier gilt: Der Apple Store ist noch immer die teuerste Möglichkeit, ein iPhone zu kaufen – Rabatt gibt es quasi nicht.