CCleaner gilt unter vielen Windows-Nutzern immer noch als der beste Systemcleaner. Nun macht Microsoft selbst dem Kult-Tool Konkurrenz: mit einer ersten öffentlichen Beta-Version des PC Manager. Das Tool vereint Systemsäuberung von Datenmüll, Virenscan und Updates in einer einfachen Oberfläche.
16 Jahre nach der ersten Veröffentlichung ist CCleaner immer noch ein beliebter Systemreiniger für Windows-PCs. Damit kann man seinen Windows-PC mit wenigen Klicks in einer (halbwegs) übersichtlichen Oberfläche von Datenmüll befreien und andere Optimierungen vornehmen. CCleaner ist aber nicht frei Kritik: Unnötige „Optimierungen“ wie die Registry-Defragmentierung, ein immer stärkerer Fokus auf Monetarisierung, Bündelung mit anderer Software und ressourcenfressende Hintergrund-Dienste sind nur einige der Kritikpunkte.
CCleaner ist allerdings noch eines der seriösen Produkte inmitten einer gigantischen Menge an betrügerischen Säuberungs- und Optimierungs-Tools für Windows-PCs. Viele dieser Produkte arbeiten lediglich mit Placebo-Effekten, nehmen gefährliche Änderungen am System vor oder installieren gar Malware. Gerade unbedarfte User installieren diese häufig aus Versehen.
CCleaner-Konkurrenz von Microsoft
Microsoft hat nun seinen eigenen Systemreiniger in einer ersten öffentlichen Beta-Version unter dem Namen PC Manager zum Download freigegeben (bei Microsoft ansehen). Das Tool erfindet nicht das Rad neu, aber es bündelt, wie auch CCleaner, einige sinnvolle Funktionen unter einer Oberfläche:
- Löschen temporärer Daten und anderen Datenmülls,
- Windows-Programme aus dem Autostart entfernen,
- Windows-Updates anstoßen,
- Virenscan starten,
- Prozesse beenden und
- Standard-Browser ändern.
Zum letzten Punkt: Microsoft versucht bereits an zahlreichen anderen Stellen in Windows mit zahlreichen „Dark Pattern“ Kunden dazu zu bringen, Microsoft Edge als Standardbrowser einzustellen. Das spiegelt sich auch in diesem Tool, indem es Edge als „recommended“, also empfohlen, darstellt.
PC Manager im Kurzvideo vorgestellt:
Was taugt Microsofts PC Manager?
Abgesehen davon scheint der PC Manager aber in Ordnung. Vorteil gegenüber CCleaner ist, dass nach dem Deaktivieren von Autostart-Anwendungen direkt der Einfluss auf die Startzeit gemessen wird. CCleaner hat hingegen einige Optionen mehr, was die Löschung von Daten aus Anwendungen angeht. Die meisten Funktionen beider Tools kann man freilich auch mit Windows-Bordmitteln erreichen (Autostart-Management: Strg + Shift + Esc → Tab „Autostart“; Datenreiniger: Win + R → cleanmgr).
Größtes Verdienst des PC Manager ist entsprechend, dass Microsoft ihn überhaupt anbietet und damit eine Alternative zu den etlichen schädlichen Tools bringt, die bestenfalls keinen Vorteil bringen und schlimmstenfalls die Systemsicherheit gefährden. Auch wenn der PC Manager für versierte Nutzer nicht notwendig sein mag – jede verhinderte Installation eines dieser schädlichen Tools ist trotzdem ein Gewinn.
PC Manager downloaden
Den PC Manager kann man auf dieser Seite bei Microsoft downloaden. Er läuft unter Windows 10 und 11. Die erste Beta-Version ist ausschließlich auf Englisch verfügbar.