Innerhalb kürzester Zeit hat sich Disney+ zu einer festen Größe unter den Streaming-Diensten entwickelt. Der Erfolg liegt auch an den geringen Kosten. Mit einem teuren Zusatzangebot dreht der Service jetzt aber an der Preisschraube – und handelt sich ordentlich Kritik ein.
Auch wenn in vielen Lebensbereichen langsam wieder Normalität einkehrt, leiden die Kinos noch immer. Volle Säle sind aufgrund der Abstandsregeln kaum möglich. Kinos, die nur zur Hälfte oder ein Drittel gefüllt sind, rechnen sich hingegen wirtschaftlich oft nicht. Viele Lichtspielhäuser bleiben deshalb noch geschlossen. Das Dilemma kennt auch Hollywood, weshalb so manches Studio seine Filmpremieren jetzt auch auf Streaming-Service wie Disney+ verlegt. Im Fall von „Mulan“ ist das aber ein teures Vergnügen.
Disney+: Premiere von Mulan kostet 30 US-Dollar
Dort soll der Abenteuerfilm mit Liu Yifei in der Hauptrolle 30 US-Dollar kosten – zusätzlich zum regulären Monatspreis, wie Heise berichtet. Damit vollzieht Disney+ eine fragwürdige Kehrtwende, denn der Film „Artemis Fowl“, der unlängst ebenfalls seine Premiere auf dem Streaming-Service feierte, wurde noch gratis angeboten. Die 30 US-Dollar sind außerdem nicht der Kaufpreis, sondern lediglich die Miete, um den Film zur Premiere am heimischen Fernseher schauen zu können.
Disney+ ist damit rund 10 US-Dollar teurer als Konkurrenten wie Universal-Pictures, die ihre Heimkino-Premieren für 20 US-Dollar anbieten.
Die Hit-Serie „The Mandalorian“ geht auf Disney+ bald in Staffel 2:
Disney+ mit mehr als 60 Millionen Abonnenten
Mit diesem saftigen Aufpreis macht sich Disney+ derzeit keine Freunde. Kinokarten seien ja schon teuer, meint ein Nutzer im Heise-Form: „Aber 30 EUR nur um einen Film auf dem kleinen Fernseher statt der großen Leinwand zu sehen?“ Ein anderer stellt sogar das Überleben von Disney+ als Ganzes infrage, da der Streaming-Dienst nur ein „Nischenanbieter“ sei. Ein baldiges Ableben von Disney+ dürfte angesichts des gigantischen Erfolges aber wohl eher unwahrscheinlich sein. Bis dato hat Disney+ mehr 60 Millionen Abonnenten gewonnen – nachdem erst vor Kurzem die Marke von 50 Millionen Abos geknackt wurde.