Streaming wird teurer. Bei Prime Video steigen in Kürze die Preise, Disney+ wird sich damit ebenfalls nicht mehr lange Zeit lassen. Doch deutsche Verbraucherschützer wollen das nicht einfach mit sich machen lassen. Sie werfen Disney vor, die Preise gar nicht erhöhen zu dürfen – und ziehen vor Gericht.
Disney+ dürfte schon bald für deutsche Abonnenten teurer werden. Das zeigt ein Blick in die USA, wo der Konzern bereits ein kräftiges Preisplus verkündet hat. Statt der aktuellen 7,99 US-Dollar pro Monat werden 10,99 Dollar von den Streaming-Kunden verlangt. Die neuen Preise sollen ab 8. Dezember 2022 gelten. Der Aufschlag beim Jahresabo ist sogar noch höher.
Verbraucherschutz zerrt Disney+ vor Gericht: Die Preise sind schuld
Wie hoch die Preise fürs deutsche Streaming-Angebot ausfallen werden oder wann die Preiserhöhung es über den großen Teich schafft, ist noch offen. Trotzdem dürfte sicher sein: Früher oder später wird es teurer. Amazon macht es mit der Prime-Mitgliedschaft bereits vor.
Aber kann Disney das eigentlich, einfach die Preise erhöhen, wie es dem Mäusekonzern gerade passt? Nein, meint zumindest die Verbraucherzentrale Brandenburg. Dort hat man Disney bereits infolge einer vorigen Preiserhöhung abgemahnt. Der Vorwurf: Die Nutzungsbedingungen von Disney+ seien im Hinblick auf künftige Preisanpassungen ungenügend.
Disney räume sich das Recht ein, „seine Preise einseitig und ohne jede Einschränkung zu Lasten der Kund:innen zu erhöhen“, schreibt die Verbraucherzentrale. Man habe die europäische Niederlassung von Disney daraufhin zur Unterlassung aufgefordert, eine Reaktion sei ausgeblieben. Nun ziehen die Verbraucherschützer vor Gericht.
Das gehört zum Angebot von Disney:
Für künftige Preisanpassungen müssten etwa konkrete Kostengründe genannt werden, die dazu führen können, dass die Kosten für Endkunden steigen, so die Verbraucherzentrale. Kunden sollen abschätzen können, was auf sie zukommt, eine reine Gewinnmaximierung der Anbieter als Grund für Preissteigerungen aber ausgeschlossen werden.
Klage gegen Disney: Was bedeutet das für Kunden von Disney+?
Der Ausgang der Klage gegen Disney ist noch offen. So oder so dürfte es aber kaum darauf hinauslaufen, dass die aktuellen Preise für deutsche Kunden nicht mehr steigen werden. Stattdessen wird es maximal auf eine Neuformulierung der Nutzungsbedingungen hinauslaufen. Voriges Jahr hatte der Bundesgerichtshof im Fall der Geschäftsbedingungen von Netflix festgeschrieben, dass unbegründete Preiserhöhungen nicht möglich sind.