Die US-Regierung möchte den bekannten Drohnen-Hersteller DJI auf eine Sperrliste setzen. Eine finanzielle Unterstützung durch amerikanische Unternehmen wäre so ausgeschlossen. Die USA werfen DJI vor, an der Überwachung von Minderheiten in China beteiligt zu sein.
DJI: Drohnen-Produzent droht die Sperrliste
Geht es nach der amerikanischen Regierung, dann werden DJI und sieben weitere chinesische Unternehmen sehr zeitnah auf eine Sperrliste des US-Kapitalmarkts gesetzt. Die betroffenen Firmen könnten dann in Zukunft nicht mehr auf amerikanische Investitionen hoffen. Ihnen wird der US-Geldhahn praktisch zugedreht. Auf der Blacklist des Finanzministeriums stehen bereits 60 weitere chinesische Unternehmen.
Hintergrund sind Vorwürfe der US-Regierung, nach denen DJI bei der Überwachung von Minderheiten in China helfen würde. Konkret geht es um die unterdrückten muslimischen Uiguren im Nordwesten Chinas. Diese sollen von der chinesischen Regierung teils in Umerziehungs- und Arbeitslagern gehalten werden. DJI soll den Vorwürfen nach bei der technischen Ausstattung der Lager helfen. Ähnliche Vorwürfe gibt es auch gegen Huawei.
Insgesamt sollen acht chinesische Unternehmen auf die US-Sperrliste gesetzt werden. DJI ist dabei der prominenteste Vertreter. Hinzu kommen Firmen, die sich unter anderem mit Deep Learning und Gesichtserkennung beschäftigen (Quelle: Financial Times via heise online).
Selbst kleine DJI-Drohnen schaffen 4K-Videos:
DJI: US-Embargo nicht gerechtfertigt
Gegen DJI besteht bereits ein Embargo des US-Handelsministeriums. Amerikanische Unternehmen dürfen ohne Ausnahmeregelung nicht mehr mit DJI kooperieren. Zu dem von Ex-Präsident Trump eingeführten Embargo gab DJI in der Vergangenheit an, dass dieses „nicht gerechtfertigt“ sei. Zur wahrscheinlichen Aufnahme auf die Kapitalmarkt-Sperrliste hat sich DJI noch nicht geäußert.