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Durchbruch oder Absturz: 2023 wird das Jahr der Entscheidung für E-Autos

Für Elektroautos steht 2023 ein wichtiges Jahr an. (© Imago / photothek / Leon Kuegeler)
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Der Umstieg auf E-Autos ist in vollem Gang. Die Politik will es so, die Hersteller bringen reihenweise neue Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt oder kündigen welche an. Aber die Herausforderungen auf dem Weg zum Ende des Verbrenners sind längst nicht überwunden. 2023 könnte zum Jahr der Entscheidung werden.

E-Autos vor Herausforderungen: 2023 müssen sich Stromer bewähren

Denn ein großes Problem für den endgültigen Durchbruch von Elektroautos findet sich noch immer bei den Kunden: Viele Autokäufer schrecken vor dem Kauf eines Stromers zurück – aus verschiedenen Gründen. So gilt etwa auch nach mehreren Jahren positiver Erfahrungen mit modernen E-Autos die Sorge vor zu knapper Reichweite als die Hauptsorge bei potenziellen Käufern. Für rund 57 Prozent steht die Sorge, nicht weit genug zu kommen, dem Wechsel im Weg.

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Damit ist die Reichweitenangst deutlich der stärkste Hinderungsgrund vor einem schwachen Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur mit 47 Prozent. Die gleiche Umfrage hat außerdem festgestellt, dass der Anteil der E-Auto-Interessenten nur noch schwach wächst – von 15 Prozent in 2021 auf 16 Prozent in 2022.

Während die Kunden also noch immer hin und her gerissen sind, warnt auch die Industrie: Europa und Deutschland würden als Wirtschaftsstandorte international ins Hintertreffen geraten, mahnt Hildegard Müller, Vorsitzende des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA). China und die USA wären deutlich attraktiver, ob wegen der besseren Versorgung mit Rohstoffen oder durch zusätzliche Anreize und die politische Unterstützung für die eigenen Märkte.

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Zwar befürwortet sie keinen wirtschaftlichen Protektionismus, doch Europa dürfe nicht weiter abgeschlagen werden. Müller fordert unter anderem Energie- und Rohstoffpartnerschaften, um die Standortschwächen auszugleichen, welche Corona-Pandemie und Energiekrise ans Licht gebracht hätten.

Experten bestätigen: E-Autos sind die bessere Wahl

Doch es gibt auch gute Vorzeichen für das noch junge Jahr 2023: So hat etwa Tesla die Preise für Model Y und Model 3 in Deutschland gerade erst deutlich heruntergeschraubt. Dem Interesse der E-Auto-Käufer könnte das einen neuen Schub verpassen. Mein Kollege Peter Hryciuk sieht beim Model 3 allerdings ein großes Problem.

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Außerdem bestätigen mehrere Seiten, dass E-Autos die bessere Wahl sind: Der ADAC findet unter den Top 10 der Autotests aus dem Vorjahr 2022 praktisch nur Stromer. Nur ein einziger Verbrenner hat es unter die besten Bewertungen geschafft.

Sogar noch deutlicher fallen die besten Ergebnisse des NCAP-Crashtests aus. Hier gibt es einen Plug-in-Hybriden, den Wey Coffee 01, der als bestes SUV seine Klasse anführt. Alle anderen Fahrzeugtypen und -klassen werden von reinen E-Autos (BEV) angeführt.

E-Auto-Käufer müssen 2023 mit weniger Umweltbonus klarkommen – nicht die einzige Änderung im neuen Jahr:

Gebrauchte E-Autos: Besserung ist in Sicht

Je besser es für neue E-Autos am Markt läuft, umso besser dürfte sich mit einer gewissen Verzögerung auch die Situation am Gebrauchtmarkt entwickeln. Dort machen Stromer bisher noch kaum einen nennenswerten Anteil aus. Nur knapp über 1,2 Prozent aller Besitzumschreibungen bei Autos sind 2022 auf reine Elektroautos entfallen, so das Kraftfahrt-Bundesamt.

Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket in Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität so getan?

Besserung deutet sich aber insofern an, dass neue E-Autos schneller mehr werden: Ihr Anteil an den Neuzulassungen beträgt bereits 17,7 Prozent. Mit der Zeit dürfte sich folglich auch der Anteil an gebrauchten Stromern steigern.

2023 auf der Kippe: Wird es ein gutes oder schlechtes Jahr für E-Autos?

Hämmert 2023 also einen neuen Sargnagel für E-Autos ein oder feiern wir in diesem Jahr ganz neue Erfolge? Das lässt sich kaum vorhersagen. Doch es gibt einige Hinweise für Zuversicht: Nicht zuletzt hat Schweden offenbar Vorkommen seltener Erden aufgetan. Sie könnten ein wichtiger Schritt sein, Europa weniger abhängig von Rohstoffvorkommen in anderen Teilen der Welt zu machen – oder die Position deutlich verbessern, aus der Europa künftig verhandelt.

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