NIO verkauft seine E-Autos in Deutschland nun doch, statt nur auf ein Abo-Modell zu setzen. Was als guter Schritt gedacht war, könnte aber gehörig nach hinten losgehen. Denn die Marke aus China verlangt ab 12.000 Euro zusätzlich zu den bereits hohen Kaufpreisen als Kosten für den Akku – und das ist noch der günstigste.
So viel kosten die E-Autos von NIO – mit und ohne Akku
NIO hat schnell auf die Enttäuschung reagiert und bietet ab sofort seine drei Elektroautos ET5, ET7 und EL7 nicht mehr nur zur Miete an. Doch der Kaufpreis hat sich gewaschen, vor allem der Aufpreis für den Akku: Je nach Wahl kommen 12.000 Euro oder sogar 21.000 Euro Extrakosten auf potenzielle E-Auto-Kunden zu.
Damit stehen jetzt auch die offiziellen Verkaufspreise fest, wie NIO selbst angibt: Das Einstiegsmodell, die Elektro-Limousine ET5, gibt es ab 49.900 Euro. Der E-SUV EL7, nach NIO-Aussage ein ebenfalls ein Fahrzeug der Mittelklasse, beginnt bei 73.900 Euro. Das Flaggschiff der chinesischen Marke, die Premium-Limousine ET7, beginnt bei 69.900 Euro. Diese Preise sind allerdings, wie NIO offen zeigt, keine echten Endpreise.
Selbst interessierte E-Auto-Fans könnte ein monatliches Plus von 169 Euro oder 289 Euro abschrecken. Denn so viel nimmt NIO, wenn ihr euch für eine Batteriemiete entscheidet. Die Preisunterschiede ergeben sich für die Basis-Batterie mit einer Kapazität von 75 kWh oder die Long-Range-Variante mit 100 kWh. Beim Kauf schlägt die kleinere Batterie mit den erwähnten 12.000 Euro Aufpreis zu Buche, für die Große werden 21.000 Euro extra fällig.
Wer sich also beispielsweise den SUV EL7 zulegen und auch Eigentümer des E-Auto-Akkus sein will, zahlt nicht 73.900 Euro, sondern stolze 94.900 Euro – weitere Zusatzausstattung ist da noch nicht eingerechnet.
Der automatische Akku-Wechsel ist das große Alleinstellungsmerkmal der E-Autos von NIO:
China-E-Autos müssen beweisen, dass Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt
Beispielsweise gegenüber einem Tesla Model S können Kunden bei NIO damit zwar noch günstigere Preise finden. Ob der Andrang so groß sein wird wie erhofft, ist aber fraglich. Für deutsche Käufer wäre zwar einer Umfrage zufolge der niedrigere Preis eines der stärksten Argumente für die noch unbekannten E-Autos aus China. Doch dafür muss auch die Qualität mithalten. Das Beispiel des MG4 zeigt aber gerade, dass dort noch Nachholbedarf bestehen könnte. Ob das auch für NIO gilt, muss sich jetzt zeigen.
