Ein E-Auto wirklich günstig kaufen – das ist bisher nur schwer machbar, trotz Umweltbonus. Eine der wenigen Ausnahmen von dieser Regel hat kaum ein Jahr nach Marktstart schon wieder ein Ablaufdatum bekommen. Das Aus für künftige, günstige E-Autos soll das aber nicht sein.
Renault-Chef: Dacia Spring Electric hat nur noch zwei Jahre
Wer sich ein E-Auto kaufen will, muss dafür meist ordentlich das Konto belasten. Selbst mit vollem Umweltbonus von 9.000 Euro bleiben in der Regel noch hohe Anschaffungskosten zu stemmen. Für den Dacia Spring gilt das nicht. Er ist derzeit das günstigste vollwertige Elektroauto am deutschen Markt, zu haben schon ab 11.500 Euro inklusive Umweltprämie. Doch der Billig-Stromer wird nicht lange bleiben.
Erst im vergangenen Jahr hat Dacia die vollelektrische Version auf den Markt gebracht. In zwei Jahren ist mit dem E-SUV dann auch schon wieder Schluss. Das hat Renault-Konzerchef Luca de Meo kürzlich im Rahmen der Pressekonferenz (bei YouTube ansehen) zur jährlichen Unternehmensbilanz bekanntgegeben.
Damit ist dem Spring Electric ein ungewöhnliches kurzes Leben für ein Automobil beschieden. Beispielsweise kündigte BMW gerade erst das Aus des i3 an. Das erste Elektroauto der Bayern wird im Sommer auslaufen, nach mehr als zehn Jahren. Da kann der Dacia dann nicht mithalten.
Was bei Dacia gegen das günstigste E-Auto spricht
Zum Grund für das Aus hat sich de Meo nicht geäußert. Es dürfte auch mehr als einer sein: So hatte der Dacia Spring das zweit schlechteste Ergebnis beim NCAP-Crashtest eingefahren, wofür es nur einen Stern gab. In Sachen Sicherheit also fast ein Totalausfall.
Die aktuelle Nachschubkrise in verschiedenen Bereichen kann außerdem auf die Marge bei dem günstigen E-Auto drücken (Quelle: Electrive). Das würde allerdings weit mehr in Frage stellen als das eine Modell von Dacia, sondern einen Großteil der Unternehmensstrategie.
Diese Gründe sprechen schon heute für ein E-Auto:
Dagegen spricht, dass man weiter E-Autos plant. Der Spring Electric soll einen Nachfolger erhalten, der für 2024 angesetzt ist. Außer dass es sich um einen Elektro-Kleinstwagen handeln soll, ist allerdings noch kaum etwas bekannt. Das gilt auch für den Preis. Gut möglich, dass Dacia den Titel des günstigsten E-Autos wird abgegeben müssen – VW hat bereits entsprechende Pläne.