Überraschend hat ein chinesischer Premium-Hersteller von E-Autos seine Produktion für sechs Monate eingestellt – und kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Der Schritt könnte ein Vorbote für einen sich wandelnden E-Auto-Markt sein, in dem vor allem teure Elektroautos weniger gefragt sind.
E-Auto: China-Hersteller HiPhi stoppt Produktion
Der Angriff des chinesischen Premium-Herstellers HiPhi auf Europa ist ins Stocken geraten. Wie aus einem internen Memo hervorgeht, wurde die Produktion im einzigen Werk in Yancheng vorübergehend gestoppt. Die Pause soll sechs Monate dauern. Die Belegschaft muss sich zunächst auf verspätete Lohnzahlungen und stark gekürzte Löhne einstellen. Ab Mitte März will die Marke von Human Horizons nur noch den Mindestlohn zahlen.
HiPhi hat keine Gründe für den überraschenden Produktionsstopp genannt. Obwohl die Produktionskapazität des Werks bei 150.000 Fahrzeugen pro Jahr liegen soll, wurden seit dem Start der Marke deutlich weniger Autos produziert. In den Jahren 2021 und 2022 waren es rund 4.300 Fahrzeuge, ein Jahr später rund 4.800 (Quelle: Car News China).
Eine offizielle Bestätigung des Produktionsstopps steht noch aus. Ob und wie es nach der sechsmonatigen Pause weitergeht, ist unklar. Seit Mitte 2023 können die Modelle HiPhi X und Z in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern gekauft werden.
HiPhi will zeigen, dass E-Autos aus China nicht billig sein müssen:
E-Auto-Boom schon wieder vorbei?
Im Januar 2024 ist der Absatz von Elektroautos in Deutschland stark eingebrochen und liegt nur noch bei 10,5 Prozent (Quelle: ADAC). In einem Markt, der sich zunehmend in Richtung preiswerter E-Autos bewegt, könnte der Druck auf die Premium-Hersteller weiter zunehmen. Insbesondere Hersteller, die ihre Produktionskosten nicht senken, könnten schnell Marktanteile an Wettbewerber verlieren.
Marken wie HiPhi, die sich durch futuristisches Design und teure Technologien differenzieren, könnten vor der Notwendigkeit stehen, schnell ihre Geschäftsmodelle zu ändern.