Der ID.7 ist VWs neues Weltauto. Doch nur, weil die Elektro-Limousine rund um den Globus zu haben ist, macht sie das nicht automatisch zum Erfolg. Wie sich jetzt zeigt, fällt das Aushängeschild von Volkswagens ID-Reihe ausgerechnet im wichtigsten Markt durch.
VW legt holprigen Start hin: ID.7 trifft in China auf wenig Gegenliebe
Der ID.7 sollte VWs großer Erfolg sein. Ein Weltauto, das in Europa, China und den USA verkauft wird. Entsprechend wurde die Vorstellung der Elektro-Limousine in einer großen Aktion parallel an den wichtigsten Märkten inszeniert. Schließlich soll der ID.7 allen zeigen, dass VW eben doch E-Autos bauen kann, die gefallen.
Nur tut das neue Flaggschiff offenbar genau das nicht – zumindest in China. Dort werden Bestellungen für den ID.7 seit 15. Dezember angenommen. Innerhalb von drei Tagen sollen aber nur rund 300 Orders eingegangen sein, berichtet das chinesische Branchenmagazin CarNewsChina. Dabei beruft man sich auf eine Untersuchung von CarFans, einer Verbraucherorganisation, die sich auf die Marktstart-Performance für das 3-Tages-Fenster nach Bestellstart spezialisiert habe.
Ein schlechtes E-Auto ist der ID.7 trotz der Schwierigkeiten in China absolut nicht:
Deren Zahlen zufolge kaufen nur 5 Prozent der Interessenten einen ID.7, nachdem sie sich das E-Auto genauer angesehen haben. Gründe dafür seien der hohe Preis, obwohl VW den ID.7 in China für umgerechnet etwa die Hälfte des europäischen Preises anbietet. Der ID.7 startet bei 237.700 chinesischen Yuan, umgerechnet knapp 30.400 Euro.
Dazu kommen für chinesische Kunden wichtige Features, die VW nicht oder nur gegen Aufpreis biete, während gleichzeitig der ID.7 voller Extras stecken soll, auf die in China kein Wert gelegt werde. Mit anderen Worten: Angebot und Nachfrage passen offenbar überhaupt nicht zusammen. Das schlägt sich in den für chinesischen Verhältnisse mageren Verkaufszahlen zum Start nieder.
Tesla und BYD machen VW zu schaffen: Konkurrenz kommt besser an
VW macht außerdem der Wettbewerb zu schaffen. Nicht nur Tesla steht bei den chinesischen Kunden hoch im Kurs. Auch der einheimische Hersteller BYD – der inzwischen auch hierzulande mehrere Modelle anbietet – ist kürzlich an Volkswagen vorbeigezogen. Zuvor war VW über Jahre unangefochtener Marktführer in China.
Der ID.7 ist bei weitem nicht das einzige Problemkind von VW. Elektroautos werden die Wolfsburger derzeit grundsätzlich nur schleppend los. So wurde etwa die Fertigung von ID.3 und Cupra Born bis Jahresende eingestellt. Und um den nun so zurückhaltend aufgenommenen ID.7 überhaupt zum Start bereitstellen zu können, mussten andere Modelle auf die in Kassel gefertigten Motoren warten.