E-Autos sind die Zukunft. Dafür sorgt nicht zuletzt das Verbrenner-Verbot in der EU ab 2035. Doch wie sehen das die Verbraucher und Autokäufer, auf deren Rücken – und mit deren Geld – der Mobilitätswechsel schließlich vollzogen werden muss? Die Mehrheit ist nicht auf Seiten der Stromer, wie sich zeigt.
Mehrheit dagegen: E-Auto kommt für viele Käufer nicht in Frage
Eine Mehrheit in Norddeutschland hat keinen Bock auf E-Autos. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage unter Mitgliedern der #NDRfragt-Community. Auf die Frage, ob sie sich ein Elektroauto kaufen würden, wenn sie sich morgen ein neues Auto zulegen würden oder müssten, antworteten 57 Prozent mit einem klaren Nein.
Während 17 Prozent bei der Wahl des Antriebs unentschlossen waren, gab mit 26 Prozent ein gutes Viertel der Umfrageteilnehmer an, dass für sie ein E-Auto infrage käme.
Die Frage nach dem auf lange Sicht günstigeren Antrieb ist noch immer offen:
Bei den Gründen gegen Stromer steht der hohe Preis mit 72 Prozent an erster Stelle, knapp gefolgt von der vermeintlich zu geringen Reichweite (70 Prozent). 67 Prozent der Befragten gaben an, dass für sie der Mangel an Ladestationen gegen den Kauf eines Elektroautos spricht (Quelle: NDR).
Diese Sorgen gelten allerdings fast nur unter denen, die selbst noch kein Elektroauto gefahren sind oder eines besitzen. So machen sich unter den E-Auto-Besitzern nur 12 Prozent wegen der Reichweite einen Kopf. Die Ladedauer bemängeln mit 46 Prozent der E-Auto-Fahrer ebenfalls deutlich weniger, als Menschen, die selbst nur Verbrenner kennen (76 Prozent). Einzig in der Bewertung des Ausbaus von Ladesäulen sind beide Seiten nah beieinander.
Verbrenner-Verbot in der EU: Wer will das noch?
51 Prozent zweifeln daran, dass E-Autos für Klima und Umwelt überhaupt die bessere Alternative zu modernen Verbrennern sind. Dazu passt, dass in der NDR-Umfrage mehrheitlich das Verbrenner-Aus in der EU kritisch gesehen wird.
56 Prozent gaben an, dass sie gegen den Zulassungsstopp für Diesel und Benziner sind. 42 Prozent unterstützen hingegen die Entscheidung der EU. Auffällig: In der Mitte zwischen den Lagern ist hier kaum Platz. Nur 2 Prozent enthielten sich bei der Frage.
Die Umfrage des NDR ist nicht repräsentativ. Mit 13.240 Teilnehmern aus den nördlichen deutschen Bundesländern ergibt sich trotzdem eine solide Datenbasis. Laut NDR wurden die Ergebnisse nach Alter, Geschlecht, Bundesland und Schulabschluss gewichtet. Angaben von überrepräsentierten Teilnehmergruppen sollen so weniger ins Gewicht fallen.