Volvo will seine ehrgeizige Elektro-Strategie abschwächen. Der schwedische Autobauer sieht Hybrid-Modelle nun doch als wichtige Übergangstechnologie. Der Grund liegt auf der Hand.
Volvo rudert bei E-Autos zurück
Volvo will nun doch von seiner ambitionierten Elektro-Strategie für 2030 abweichen. Statt ab dann ausschließlich reine Elektrofahrzeuge zu produzieren, sollen auch danach noch Hybrid-Modelle auf den Markt kommen. Diese seien „eine solide Brücke für unsere Kunden“, wie es Volvo-Chef Jim Rowan formuliert.
Plug-in-Hybride seien „nach wie vor sehr stark und beliebt bei unseren Kunden“, so Rowan. Deshalb werde man „weiter in diese Produktreihe investieren“. Das klingt anders als früher. Noch vor einem Jahr hatte Volvo-Vertriebschef Bjorn Annwall erklärt, man werde nach 2030 weltweit „kein einziges Auto mehr verkaufen“, das nicht vollelektrisch sei.
Offenbar will Volvo seine bestehenden Hybrid-Plattformen länger nutzen als bisher geplant. Die SPA1-Plattform, auf der beliebte Modelle wie XC90 und XC60 als Mild- und Plug-in-Hybride basieren, könnte ein Update erhalten. Ein Insider geht davon aus, dass diese Plattform mit Überarbeitungen noch mehr als ein Jahrzehnt genutzt werden kann.
Das neue E-SUV Volvo EX30 fährt voll elektrisch:
E-Auto-Verkäufe brechen ein
Grund für den Rückzieher dürfte der einbrechende Markt für E-Autos sein. Nicht nur Volvo hat damit zu kämpfen, dass sich die Kunden in Schlüsselmärkten wie China und den USA weniger für E-Autos interessieren als zuvor.
Auch Volvo selbst spürt bereits Gegenwind. Im ersten Halbjahr 2024 brachen die Auslieferungen der Elektro-Crossover XC40 und C40 in den USA um 74 Prozent auf knapp 2.000 Fahrzeuge ein (Quelle: Automotive News).
Als Reaktion hat der Autobauer bereits die Zuteilung von Plug-in-Hybriden an die Händler erhöht. Diese gehen laut Berichten nun ebenfalls davon aus, dass sie bis weit über das Jahr 2030 hinaus Hybrid-Modelle verkaufen werden.