Anzeige
Anzeige
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Mobility
  4. E-Auto oder Benziner? Der Break-Even-Point entscheidet

E-Auto oder Benziner? Der Break-Even-Point entscheidet

Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein E-Auto gekommen? (© Imago / Westend61)
Anzeige

E-Autos sind für die Umwelt eine bessere Wahl als Verbrenner – so viel ist inzwischen unstrittig. Trotzdem ist der Neukauf eines Elektroautos nicht unter allen Umständen die beste Wahl. Wir verraten, worauf ihr achten müsst und was der Break-Even-Point damit zu tun hat.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Dieser Artikel ist Teil der GIGA-Themenwoche „Nachhaltigkeit“ vom 5.6. bis 11.6.2022. Im Übersichtsartikel lest ihr, was es damit auf sich hat und findet weitere Stücke zum Thema.

Wer ein E-Auto fährt, tut der Umwelt etwas Gutes. Da ist zwar etwas dran, aber ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Ein Blick auf die CO₂-Bilanz macht deutlich: E-Autos fahren zwar, ohne schädliche Treibhausgase auszustoßen, aber in der Produktion muss viel CO₂ aufgewendet werden – insbesondere beim Akku. Die Bilanz verschlechtert sich ebenfalls, wenn das E-Auto mit Strom geladen wird, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird.

Anzeige

E-Auto kaufen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Von Gegnern der Elektromobilität wurde und wird das als Argument herbeigezogen, denn: Verbrenner stoßen zwar im Betrieb CO₂ aus, verursachen aber weniger Emissionen bei der Herstellung. Insgesamt sind E-Autos trotzdem die bessere Wahl für die Umwelt, die Emissionen sind bei ihnen über die gesamte Lebensdauer nur halb so groß wie bei Benzinern oder Diesel-Fahrzeugen, wie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ermittelt hat.

Anzeige

Was es mit Greenwashing auf sich hat, seht ihr hier:

Was ist Greenwashing? – TECHfacts Abonniere uns
auf YouTube

Elektroautos stehen aber erst mit der Zeit besser da. Der Punkt, an dem Verbrenner und Stromer in der CO₂-Bilanz gleichauf liegen, wird manchmal auch Break-Even-Point genannt.

Anzeige

Dabei spielen unter anderem das jeweilige Elektromodell und der Strommix, mit dem ein E-Auto angetrieben wird, eine Rolle. Aktuellen Untersuchungen zufolge dauert es einige Tausend Kilometer, bis Elektroautos ihren Produktionsnachteil beim CO₂-Ausstoß wieder rausgeholt haben: Laut Forschern der Technischen Universität Eindhoven fahren E-Autos nach 11.000 bis 30.000 km mit weniger CO₂ im Gepäck als Verbrenner (Quelle: Polarstern).

Wer auf die Umwelt achtet, hat also verschiedene Möglichkeiten: Je älter euer Benziner oder Diesel ist, desto eher ergibt es Sinn, beim nächsten Kauf ein E-Auto ins Auge zu fassen. Ideal wäre es, ein gebrauchtes E-Auto zu kaufen, das sozusagen schon im grünen Bereich fährt. Doch ein solches ist im Moment noch schwer zu bekommen. Wenn euer Verbrenner noch neu ist, könnte es für den Umstieg aus Sicht des Umweltschutzes noch zu früh sein.

Bei der Entscheidung kommt es auch darauf an, wie viel ihr fahrt: Vielfahrer jenseits von 40.000 km im Jahr landen mit einem E-Auto im Nu im grünen Bereich – während euer CO₂-Fußabdruck mit Benzinern oder Diesel-Fahrzeugen Tag für Tag wächst. Wer einen neuen Verbrenner weniger fährt, kommt entsprechend auch erst später an diesen Punkt. Bei 10.000 bis 15.000 km pro Jahr könnte es aber in wenigen Jahren schon so weit sein.

Energieeffizienz und das richtige Auto – weitere Tipps für angehende E-Auto-Fahrer

Wer sich für ein Elektrofahrzeug entscheidet und die CO₂-Bilanz niedrig halten möchte, sollte noch ein paar Dinge beachten:

  • Nachhaltiger Strommix: Ökostrom ist sinnvoll fürs Klima, auch wenn er etwas teurer sein mag. Ideal ist natürlich, so weit wie möglich Strom aus einer eigenen PV-Anlage zu nutzen, sofern vorhanden – bei gutem Wetter lädt das E-Auto so praktisch zum Nulltarif.
  • Das richtige Auto: Wenn man überwiegend in der Stadt herumkurvt oder kurze Strecken fährt, sollte man sich für einen elektrischen Kleinwagen wie den Honda E oder Elektro-Smart entscheiden. Weil diese einen kleineren Akku haben, ist der CO₂-Fußabdruck in der Herstellung deutlich geringer. Ein kleinerer Akku macht die Fahrzeuge auch leichter und damit effizienter. Für gelegentliche lange Fahrten kann man immer noch ein reichweitenstarkes E-Auto oder notfalls einen Verbrenner mieten.
  • Cw-Wert beachten: Je aerodynamischer ein E-Auto ist, desto effizienter wird die Lade-Energie genutzt. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt.
  • Angepasst fahren: Auch wenn das Anfahren und Beschleunigen mit dem E-Auto großen Spaß machen, sollte defensives Fahren und ein hoher Rekuperationsanteil (Nutzung der Motorbremse, um Energie zurückzugewinnen statt plötzliches Bremsen) Standard sein, um möglichst wenig Energie beim Fahren zu verschwenden.
Anzeige

Mit einem Balkonkraftwerk könnt ihr selbst Solarstrom erzeugen:

Ob E-Auto oder Smartphone: Mehr Nachhaltigkeit – auch bei GIGA

Grundsätzlich ist es zudem nachhaltig, Produkte langfristig zu nutzen, anstatt sie in kurzen Intervallen auszutauschen. Ohne Not ein neues Smartphone, einen Gaming-Laptop oder eben ein E-Auto anzuschaffen, kann sich zwar wirtschaftlich lohnen, etwa wenn ihr einen guten Preis bekommt. Vielleicht ist euch aber mit einer Reparatur genauso gut gedient. Oder ihr könnt noch etwas warten, bis das nächste neue Gerät wirklich her muss.

Das gilt natürlich ebenso bei Schuhen, Kleidungsstücken oder beim wöchentlichen Einkauf im Supermarkt. Achtet darauf, das zu kaufen, was ihr braucht und auch verbraucht.

Anzeige