Während aus China ein E‑Auto-Hersteller nach dem anderen immer neue Modelle auf den Markt wirft, ist man im Mutterland des größten Autobauers der Welt zögerlich. Japanische Marken wie Toyota haben den Start verpasst. Abseits vom Platzhirsch will dafür nun aber Honda in die Vollen gehen.
Nach spätem E‑Auto-Start: Honda gibt Geld mit vollen Händen aus
40 Milliarden US‑Dollar will Honda in den kommenden Jahren bis 2030 in den Hochlauf seiner Elektro-Strategie stecken. Das hat Honda-Chef Toshihiro Mibe offiziell gemacht. Mit dem Geld soll Honda für die nächsten Jahre auf E‑Auto-Kurs gebracht werden, allerdings nicht ausschließlich.
Honda will in erster Linie einen eigenen Geschäftszweig entwickeln, in dessen Bereich die Verantwortung für die Entwicklung von Elektroautos ebenso fällt wie von eigenständigen Batterien. In einem nächsten Schritt könnte außerdem der Aufbau eines eigenen Ladenetzes nach Teslas Vorbild der Supercharger anstehen. Mibe zufolge sei die Ladeinfrastruktur „nicht auf dem Stand, auf dem sie für unsere Kunden sein müsste“ (Quelle: Reuters).
Konkrete Pläne über neue Elektro-Modelle gab der Honda-Chef allerdings noch nicht bekannt. Bisher hat Honda erst ein E‑Auto am Start, den kompakten Honda e. Für 2024 sind bereits zwei weitere reine E‑Autos geplant. Das SUV Prologue soll in den USA starten, ebenso wie eine elektrische Neuauflage des Acura ZDX. Das Mittelklasse-SUV erschien bis 2013 unter der zu Honda gehörenden Acura-Marke.
Bisher können Honda-Kunden nur zwischen verschiedenen Hybrid-Optionen wählen, wenn sie keinen reinen Verbrenner wollen. Ob der Start eines neues Geschäftszweigs auch mit einer neuen Elektro-Marke einhergehen soll, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, ob Teile des Gelds schon für die E‑Auto-Kooperation mit Sony verplant sind.
Was Japan für Verbrenner ist, wird China immer mehr bei E-Autos:
Japanischer Hersteller: Verbrenner-Aus lässt auf sich warten
Auch mit diesen großen Investitionen wird Honda allerdings in absehbarer Zeit wohl nicht aus dem Verbrennungsmotor aussteigen. Mibe zufolge werden Verbrenner wohl noch mindestens bis 2040 angeboten. Trotzdem ist schon jetzt die Stoßrichtung bei den Japanern klar: „Während wie uns in Richtung CO₂-Neutralität bewegen, konzentrieren wir uns auf die Elektrifizierung und auf Brennstoffzellen. Das sind die beiden Kernkomponenten für die Mobilität der Zukunft.“