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E-Auto-Star verglüht? Elon Musk muss sich für Tesla am Riemen reißen

Elon Musk tut mit seiner Person dem E-Auto-Bauer Tesla nicht nur Gutes. (© IMAGO / ZUMA Wire)
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Elon Musk will die Welt umkrempeln und vollständig auf erneuerbare Energie umstellen. So weit die Quintessenz des jüngsten, dritten Teils seines Masterplans. Während der Milliardär seine utopischen Visionen wälzt, läuft es bei E-Auto-Bauer Tesla allerdings nicht gerade rund. Musk muss sich zusammennehmen.

Musk-Show zieht nicht mehr: Das ist kein meisterhafter Masterplan

Da kann Elon Musk noch so laut seinen Masterplanschon Teil 3, nicht zu vergessen – ankündigen. Wenn in dem Moment, als es darauf ankommt, dann nur ein Sammelsurium vager Ideen vorgestellt wird, macht das alles andere als einen meisterhaften Eindruck. Fans, Anleger und Beobachter aus aller Welt hatten sich mehr erhofft.

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Strategisch wirkt Tesla, der einst spritzige E-Auto-Star, aktuell eher wie ein etwas träge dümpelnder Kahn ohne klaren Kurs. Wir warten derzeit auf den Cybertruck, die Neuauflage des Roadster und ein ersten Tesla fürs schmale Portemonnaie. Zu keinem davon gab Musk bei der Vorstellung des dritten Teils seines Masterplans etwas Neues preis. Es bleibt noch bei nur vier E-Autos, die spürbar in die Jahre kommen. Selbst verglichen mit den weniger ambitionierten Konkurrenten hat Tesla inzwischen oft weniger Auswahl.

Die Folge der ausbleibenden Neuerungen: Ernüchterung. Für den Aktienkurs des E-Auto-Herstellers ging es nach Teslas groß angekündigtem Investors Day rund 10 Prozent gen Süden. Das ist eben eines der Probleme, wenn eine ganze Firma praktisch nur auf den Schultern einer Person ruht. Wenn Elon Musk mal wieder übers Ziel hinausschießt, muss Tesla fast Unvorstellbares liefern – oder eben scheitern.

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Derzeit liegt der E-Auto-Bauer irgendwo dazwischen: Die Verkaufszahlen sehen mehr als solide aus. Mit über 1,3 Millionen Einheiten hat Tesla in 2022 mehr Elektroautos verkauft als jemals zuvor. Das Model Y ist das derzeit erfolgreichste E-Auto der Welt. Mit seinem noch immer bemerkenswerten Wachstum dürfte Tesla noch in diesem Jahr an Audi vorbeiziehen. Die deutsche Premiummarke würde dann ingesamt weniger Autos verkaufen – nicht bloß E-Autos, sondern inklusive Verbrenner.

Tesla: Viel Preis, wenig Leistung

Doch dafür muss Tesla weiter liefern und zwar ordentlich. Die Preissenkungen von Anfang des Jahres haben für 2023 schon einmal einen kräftigen Schub gegeben. Gleichzeitig können die E-Autos von Tesla aber mit den Modellen anderer bekannter Marken oft nicht mehr Schritt halten: Mercedes und BMW liefern inzwischen die ausdauerndsten Stromer. Selbst Teslas stärkstes Modell muss sich nur mit Platz 8 begnügen. Immerhin soll demnächst wenigstens beim Brot-und-Butter-Stromer Model Y etwas Modellpflege anstehen.

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Während andere Teslas eher eine Runderneuerung gebrauchen können: Im aktuellen TÜV-Report stellen die Sicherheitsexperten fest, dass kein anderes unter den beliebtesten vier E-Autos in Deutschland schlechter bei der HU abschneidet als Teslas Model 3. Damit setzt der US-Hersteller seinen unrühmlichen Trend fort: Schon das Model S konnte im Vorjahr beim TÜV nicht überzeugen. Man könnte den Schluss ziehen, dass ein Tesla mehr von einem Wegwerf-Auto hat als von einem verlässlichen Weggefährten – je länger ihr damit unterwegs seid, umso schlechter.

Übrigens: Während es bei Tesla mal steil bergauf, dann ruckartig wieder abwärts geht, spielt der Chef Yo-Yo mit dem Status als reichster Mensch der Welt. Ein Kursrutsch der Tesla-Aktie schleudert ihn ein oder mehrere Plätze zurück, geht es dann wieder aufwärts, liegt Elon Musk wieder ganz vorn.

Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket in Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität so getan?

Sicherheit, dass Tesla gerade in den unaufhaltsamen Sinkflug – um nicht von Absturz zu sprechen – übergeht, kann es natürlich nicht geben. Gerade Elon Musk hat schon immer viel versprochen, aber auch für praktisch unmöglich gehaltene Versprechen einlösen können. Ob das auch dieses Mal gelingt, wird sich zeigen müssen.

Mehr als Tesla: Elon Musk hat bei vielen Unternehmen seine Finger im Spiel.

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Ein Funken Hoffnung: Bereitet Musk seinen Rückzug vor?

Ich bin, was das Gesamtbild angeht, eher skeptisch: Die Versorgung der Welt mit erneuerbaren Energien ist zwar ein hehres Ziel, aber völlig außerhalb dessen, was ein einzelner Konzern stemmen kann. Zumal sich Musk bei all seinen Überlegungen, die er beim Investors Day so vorstellte, über das Wie nicht in die Karten schauen ließ. Die eher untypische Zugeknöpftheit des Exzentrikers lässt mich vermuten, dass er das noch längst nicht bis zum Schluss durchdacht hat.

Immerhin hat der Investors Day aber einen guten Impuls gezeigt: Musk hat in die gewohnte One-Man-Show etwas Abwechslung gebracht und ließ sein Führungsteam bei der wenig aufschlussreichen Präsentation auch mal ins Rampenlicht. Auch für seine Rolle als Twitter-Chef soll der Milliardär bereits nach Nachfolgemöglichkeiten suchen. Die Schritte zeigen hoffentlich, dass auch ihm klar ist, dass er sich zusammen- und zurücknehmen muss.

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