Deutsche Autobauer stecken in schwierigen Zeiten. Das zeigt die Zahl der Neuzulassungen im Jahr 2021. VW, Mercedes und Ford müssen teils herbe Rückschläge hinnehmen, die es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Überzeugen können hingegen weiterhin Elektroautos.
Neuzulassungen 2021: E-Autos weiter stark
Zeitweise hatte die Nachfrage nach E-Autos im vergangenen Jahr an Zugkraft verloren, insgesamt aber liegt mit 2021 ein erfolgreiches Jahr hinter der E-Mobilität in Deutschland. Die Zahl der Neuzulassungen von Elektro-Pkw stieg im Vorjahresvergleich um 83,3 Prozent. Insgesamt starteten 2021 355.961 E-Autos auf deutschen Straßen (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt).
Der Erfolg zeigt sich auch beim Blick auf die starken Marken 2021: Als reine Elektromarke holte Smart mit einem Plus von 49,7 Prozent das beste Ergebnis eines deutschen Herstellers. Bei Porsche (+9,9 Prozent) dürfte sich der Erfolg des Taycan bemerkbar gemacht haben.
Die stärkste Entwicklung am deutschen Markt hatten zwei ausländische E-Auto-Marken: Polestar holt sich Platz 1 mit einem Plus von 153,2 Prozent gefolgt von Tesla mit 137,9 Prozent.
Harte Zeiten für Ford, Mercedes und VW
Trotz des wachsenden Anteils an E-Autos hat die deutsche Automobilindustrie ein hartes Jahr hinter sich, sogar im Vergleich zum Krisenjahr 2020 ging es weiter bergab. Mit 2,62 Millionen Neuwagen wurden 2021 insgesamt 10,1 Prozent weniger zugelassen als im Vorjahr. Am deutlichsten zeigt sich das bei Ford und Mercedes: Im Kölner Sitz des US-Autobauers hat man ein Minus von 35 Prozent zu beklagen, 25,7 Prozent geringer fallen die Neuzulassungen bei Mercedes aus.
Deutschlands größter Autobauer VW kann 2021 die Spitzenposition verteidigen. 18,7 der Neuzulassungen kommen aus Wolfsburg. Allerdings steht auch dort ein Minus 6,8 Prozent zu verbuchen.
VW steht weiter an der Spitze, auch dank der Elektromodelle aus Wolfsburg:
Die Zukunft fährt elektrisch
Die Zahlen aus 2021 zeigen: Wer als Autobauer verkaufen will, braucht in erster Linie ein solides Angebot an rein elektrischen Modellen. Zwar wurden auch mehr Plug-In-Hybride zugelassen als im Vorjahr, mit schwindender Förderung dürfte sich das aber bald ändern. Es zeigt sich: E-Autos sind auch für die Kunden die Zukunft.
Andererseits schreiben viele Hersteller aktuell schlechtere Zahlen als gewöhnlich, weil essenzielle Bauteile wie Chips noch immer Mangelware sind. Kunden müssen deshalb sowohl bei klassischen Verbrennern, bei denen der Rückgang besonders deutlich ist, als auch bei E-Autos teils lange Wartezeiten in Kauf nehmen.