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E-Autos auf dem absteigenden Ast? Die Luft ist raus

E-Autos sind längst keine Randerscheinung mehr. Aber wie geht es weiter? (© IMAGO / Pond5)
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Für E-Autos gibt es nur einen Weg – und der führt direkt an die Spitze. So sollte es zumindest sein. Schließlich sind Verbrenner angezählt, in einigen Jahren verschwinden Benziner und Diesel aus den Neuzulassungen. Doch heute sieht es noch so gar nicht nach einem Stromer-Durchmarsch aus – im Gegenteil.

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Das Aus für den Verbrenner ist besiegelt, lässt sich aber noch Zeit. Ab 2035 ist mit neuen Benzinern und Diesel Schluss, zumindest in der EU. Wer vorausdenkt, sollte also schon heute eigentlich nicht mehr ernsthaft darüber nachdenken, welcher Antrieb die richtige Wahl ist. Doch ist das wirklich so?

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Bisher hält sich die Begeisterung in Grenzen, ist zu Beginn des Jahres sogar wieder deutlich abgeflacht. Kein Wunder, schließlich drehte die Bundesregierung an der Förderschraube und E-Auto-Kunden mussten sich mit weniger zufrieden geben. Genau dieser Schritt steht bald schon wieder an. Seit dem 1. September ist die Förderung für Dienstwagen gestrichen, nur Privatkunden bleibt überhaupt noch die Möglichkeit.

E-Autos out? Käufer geben Verbrennern den Vorzug – mit Recht

Für die gibt es dann ab 1. Januar 2024 noch einmal weniger Geld zurück beim Kauf eines neuen Vollstromers. Obendrein schrumpft zum Stichtag die Auswahl förderfähiger Elektroautos drastisch. Nur E-Autos bis zu einem Listenpreis von 45.000 Euro sind dann noch förderfähig. Die besonders attraktive obere Mittelklasse, in der sich viele beliebte SUVs tummeln, wird damit effektiv aus der Förderung gestrichen. Wundert es da, wenn Experten schon jetzt attestieren, dass sich der Run auf E-Autos merklich abkühlt?

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Das Ziel, bis 2023 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen zu haben, wackelt nicht nur. Es beginnt bereits, in sich zusammenzustürzen.

Dazu passt, dass Verbrenner gerade neuen Schwung bekommen. Im August wurden Benziner und Diesel mit satten Rabatten angeboten, von denen E-Auto-Interessenten nur träumen können. 17,8 Prozent Preisabschlag vom Listenpreis gab es auf Verbrenner – im Durchschnitt wohlgemerkt. Wer sich ein E-Auto zulegen will, muss sich hingegen schon freuen, wenn es überhaupt Rabatte gibt. Im Schnitt lagen die bei gerade einmal 8,7 Prozent.

Die Kostenfrage wird noch lange über Sieg oder Niederlage für E-Autos entscheiden:

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Auch an der Ladesäule machen Stromer Zicken. Denn wer nicht gerade eine eigene Solaranlage nutzt und damit (praktisch) kostenlos produzierten Strom direkt in den E-Auto-Akku einspeisen kann, muss mit bitteren Verlusten rechnen. 20 Elektromodelle wurden kürzlich untersucht und verglichen, wie viel Strom bei ihnen auf dem Weg in den Akku verloren geht.

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Nur die aller wenigstens Modelle schaffen es überhaupt, nur Energie im einstelligen Prozentbereich zu verschwenden. Unrühmlicher Spitzenreiter dabei ist der Renault Twingo mit fast 40 Prozent Ladeverlust. Für E-Auto-Fahrer bedeutet das: Sie müssen deutlich mehr Strom bezahlen, als tatsächlich im Akku ankommt und dann für die Fahrt mit dem Elektroauto genutzt werden kann.

Kein Ärger mit dem Akku: E-Auto-Fahrer können aufatmen

Einige süße Tropfen in dieser bitteren Mischung gibt es dann aber doch: Eine Analyse von Tesla-Fahrzeugen hat ergeben, dass viel Schnellladen dem Akku der Stromer offenbar nicht schadet. Die Akku-Management-Systeme von Tesla sorgen demnach zuverlässig dafür, dass die Batterie unter möglichst idealen Bedingungen geladen wird. Der Untersuchung zufolge lässt sich die positive Tendenz auch auf andere E-Autobauer übertragen.

Nur Langzeitfolgen jenseits von fünf Jahren sind darin nicht erfasst. Ergebnisse wie dieses sind wichtig, da E-Autos gerade an der Ladesäule Verbrennern gegenüber im Nachteil sind. Zeitlich wird der Tankstopp noch auf Jahre nicht zu schlagen sein. Gut also, wenn moderne Stromer möglichst schnell laden können, ohne dass dabei die Hardware leidet.

E-Auto-Interessen, die wegen der hohen Rabatte auf Verbrenner ins Grübeln geraten, können außerdem hoffen. Nicht alle Experten gehen von einer kommenden Hiobsbotschaft am E-Auto-Markt aus. Die Marktbeobachter von EY hingegen rechnen sogar damit, dass gerade die Herausforderungen, vor denen Elektroautos aktuell am Markt stehen, für ein Umschwenken sorgen werden.

Noch 2023 könnten neue Preisverfälle anstehen, bei denen gerade auch die deutschen Hersteller an ihren bisher teils künstlich hoch gehaltenen Preisen nicht mehr festhalten können.

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Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, das Deutschlandticket für 49 Euro in Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität sonst so getan?

Deutschlandticket: Wundermittel sieht anders aus

Nicht nur bei Elektroautos kommt die Mobilitätswende ins Stottern. So hat sich jetzt etwa auch das Deutschlandticket als weniger wirksam herausgestellt als gehofft. Der Spar-Fahrschein für 49 Euro hat zwar für mehr Bedarf im ÖPNV gesorgt, allerdings ohne spürbar Autos von der Straße zu holen.

Die Abo-Zahlen des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs hat das Deutschlandticket um gut zehn Prozent in die Höhe geschraubt. Nur ein Fünftel der Neukunden soll einer Analyse der TU München zufolge aber im Gegenzug das Auto stehen gelassen haben. Ein kleiner Erfolg ist das zwar, aber eben wohl ein kleinerer als man sich gewünscht hatte.

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