Der Absatz von E-Autos in Deutschland ist stark eingebrochen. Besonders betroffen ist der Privatkundenmarkt, wo sich die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen fast halbiert hat. Das hat gleich mehrere Gründe, berichten Autohändler.
Dramatischer Rückgang bei E-Auto-Käufen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bei Privatkunden sind die Bestellungen für rein batterieelektrische Fahrzeuge im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 47 Prozent zurückgegangen. Auch Plug-in-Hybride verzeichnen ein Minus von 37 Prozent. Diesel- und Benzinfahrzeuge erfreuen sich dagegen wachsender Beliebtheit. Ihre Bestellungen stiegen um 24 Prozent.
Bei den gewerblichen Kunden sieht es nur geringfügig besser aus. Hier gingen die Bestellungen für Elektroautos um 41 Prozent und für Plug-in-Hybride um 33 Prozent zurück. Die Nachfrage nach konventionellen Antrieben stieg in diesem Segment um 20 Prozent.
Entsprechend gedämpft ist laut einer Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) die Stimmung in den Autohäusern. Eine überwältigende Mehrheit von 91 Prozent der befragten Händler bewertet die aktuelle Auftragslage für Elektroautos bei Privatkunden als „sehr schlecht“ oder „schlecht“. Ähnlich düster sieht es bei den Plug-in-Hybriden aus, wo 79 Prozent der Befragten negative Erwartungen haben.
Sind E-Autos oder Verbrenner günstiger?
E-Autos: Preis und Ladeinfrastruktur als Probleme
Die Gründe für die Kaufzurückhaltung sind vielfältig: An erster Stelle stehen die hohen Anschaffungspreise und Leasingraten. 27 Prozent der befragten Autohändler sehen darin das größte Hemmnis für den Absatz von Elektroautos (Quelle: heise online).
Weitere Faktoren sind der unsichere Wiederverkaufswert und der geringe Restwert, die von 23 Prozent der Befragten genannt wurden. „Die hohen Preise und Leasingraten werden als wesentliches Hemmnis für den Hochlauf der E-Mobilität gesehen“, sagt ZDK-Präsident Arne Joswig.
Auch die Ladeinfrastruktur bleibt – trotz neuem Rekord – ein Problemfeld. 16 Prozent der Autohäuser geben an, dass viele potenzielle Kunden keine Lademöglichkeit zu Hause haben. Zudem bemängeln 13 Prozent der Befragten, dass es zu wenig Schnelllademöglichkeiten gibt.