BMW setzt mit seinem Weg nicht allein auf E-Autos. Trotzdem kündigt Konzern-Chef Oliver Zipse jetzt an, in 2024 noch mal so richtig einen drauflegen zu wollen. Elektroautos bleiben aber nur eine von mehrere Antriebsalternativen bei den Bayern.
BMW-Chef: Halbe Million E-Autos für 2024 geplant
Mit dem inzwischen eingestellten i3 gehörte BMW schon vor Jahren zu den frühen Vögeln am E-Auto-Markt. Inzwischen haben Tesla, VW, Kia, Mercedes und mehrere chinesische Hersteller aufgeholt. Viele von ihnen setzen viel konsequenter auf Elektroautos als die Bayern. Doch davon will sich BMW-Chef Oliver Zipse nicht von seinem Weg abbringen lassen – und dieser Weg geht steil nach oben.
Mehr als 500.000 E-Autos will BMW allein im Jahr 2024 verkaufen, so die straffe Zielvorgabe. „Das wäre erneut ein deutlich zweistelliges Wachstum“, kündigt der CEO gegenüber dem Focus an (Quelle: dpa via Zeit). In den ersten neun Monaten 2023 hat BMW dem Bericht zufolge rund 247.000 Elektroautos verkauft. Das letzte Quartal taucht darin zwar noch nicht auf, trotzdem wird klar: Bis zur Marke von einer halben Million E-Autos wäre es noch ein großer Sprung.
Mit vollelektrischem 5er hat BMW zuletzt sein E-Auto-Angebot aufgestockt:
Mit dem hohen Ziel für E-Autos rückt BMW aber nicht von seinem Weg ab, weiterhin Verbrenner anzubieten sowie alternative Antriebe zum batterieelektrischen zu entwickeln.
Benziner und Diesel ab 2035 zu verbieten, bleibt für Zipse der falsche Weg. „Wenn neue, effizientere Motoren verboten werden, fahren die Leute eben ihre alten Autos länger“, kritisiert der Manager. Damit würde das Verbrenner-Verbot eher zu mehr Emissionen führen als zur erhofften Reduzierung der Klimabelastung.
Kein Plan B: E-Mobilität ohne Erneuerbare funktioniert für Zipse nicht
Auch für die Kunden sieht er keine Vorteile kommen, im Gegenteil: „Und wenn ich technologisch alles auf eine Karte setze, ziehen am Markt die Preise entsprechend an. So eine harte Landung ist im Interesse von niemandem“, so der BMW-Chef weiter.
Bevor man sich auf einen Weg festlege, gelte es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Es sei noch völlig unklar, „ob und wann genau wir mit erneuerbarer Energie die Versorgung sicherstellen können“, kritisiert Zipse den bisherigen Weg zur Elektromobilität. Wenn E-Autos aber mit Strom aus Gas- und Kohleverbrennung betrieben werden, sei der Effekt für die Umwelt gering. „Kritisch wird die Lage, wenn es Verbote gibt, aber keine dauerhaft tragfähigen alternativen Lösungen.“