Für Deutschlands große Autobauer werden E-Autos immer wichtiger. Nirgends sonst können VW, BMW und Mercedes auf solche Erfolge verweisen. Die beiden Premiumhersteller feiern ihre Erfolge, doch an Volkswagen kommen sie damit noch nicht heran.
E-Auto-Verkäufe: VW gewinnt mit Masse, Mercedes wächst am schnellsten
Hinter VW, Mercedes und BMW liegt ein erfolgreiches Jahr, zumindest wenn man nur auf die Elektroautos schaut. Als Volumenhersteller hat Volkswagen dabei in reinen Zahlen deutlich die Nase vorn: Rund 330.000 Stromer haben die Wolfsburger 2022 weltweit ausgeliefert (Quelle: VW), ein neuer ergänzt bald das Portfolio. Mit diesen Mengen können BMW und Mercedes nicht mithalten.
Dafür weisen die Premiumhersteller ein viel stärkeres Wachstum bei ihren E-Autos aus als VW: Sowohl die Münchner als auch die Stuttgarter haben die Zahl der E-Auto-Verkäufe mehr als verdoppelt. Bei Volkswagen hingegen fällt das Plus mit 23,6 Prozent zwar noch immer deutlich aus, jedoch viel geringer. Doch der Blick auf diese Zahlen ist verzerrt, eine Vergleichbarkeit nur unter Vorbehalt möglich.
So kommt BMW eigenen Angaben zufolge auf ein Plus bei E-Autos von 107,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht 215.755 Elektroautos (Quelle: BMW). Dabei zählen die Bayern zwar nur reine E-Autos, keine Plug-in-Hybride. Doch BMW weist die Zahlen der gesamten Unternehmensgruppe aus, inklusive Mini also. VW hingegen beschränkt sich bei seinen Zahlen auf seine Hauptmarke und kommt dabei auf einen deutlich geringeren Zuwachs.
Mercedes hingegen wächst allein bei der Marke mit dem Stern sogar noch stärker als BMW. Dem Autobauer aus Stuttgart zufolge wurden 2022 weltweit 117.800 BEVs verkauft, also reine Elektroautos. Das entspricht einem Plus von 124 Prozent gegenüber 2021. Die Marke Smart mit eingerechnet machen Elektro- und Plug-in-Verkäufe bei Mercedes bereits 44 Prozent des gesamten Absatzes aus (Quelle: Mercedes-Benz).
Hohe Preise machen E-Auto-Käufern den Umstieg nicht leichter:
BMW, VW, Mercedes: Deutschen Autobauern geht die Puste aus
Die grundlegenden Schwierigkeiten können die Erfolge bei E-Autos dabei aber bei allein drei Autobauern nicht ausgleichen. VW meldet ein Minus von 6,8 Prozent bei den Absatzzahlen, trotz voller Auftragsbücher – ein Zeichen, dass teure Produktion und Nachschubmangel bei Rohstoffen und Vorprodukten noch immer Probleme bereiten.
Bei BMW fällt das Minus etwas geringer aus: 4,8 Prozent weniger Fahrzeuge haben die Bayern 2022 weltweit verkauft. Mercedes schneidet am besten ab, kommt gegenüber dem Vorjahr auf ein Minus von 1 Prozent. Als Gründe nennen die Stuttgarter andauernde Halbleiter- und Logistikengpässe.