Aus China drängen neue E-Autos nach Deutschland. Noch in diesem Jahr erwarten uns eine ordentliche Handvoll neuer Modelle von mehreren Herstellern. Ihre Namen sind außerhalb der Automobilbranche vielen kaum ein Begriff. Doch das dürfte sich ändern. Alles spricht dafür, dass die E-Autos made in China gekommen sind, um zu bleiben.
MG, BYD, NIO: Diese chinesischen Autobauer solltet ihr euch merken
Ein E-Auto, das gibt es heutzutage für interessierte Kunden längst nicht mehr nur von Tesla. Ein etablierter Hersteller nach dem anderen hat sich Stromer ins Sortiment geholt. Dazu gesellen sich neben dem Elektropionier aus den USA inzwischen immer mehr Marken, die ausschließlich auf Elektro setzen. China ist ganz vorne mit dabei.
So haben in den vergangenen Tagen gleich drei chinesische Marken neue Details zu Elektroautos verraten, die schon bald in Deutschland verkauft werden. Wir wissen jetzt mehr darüber, was die E-Autos made in China bei uns kosten sollen. So viel sei verraten: Made in China ist längst kein Billig-Label mehr, doch günstige Angebote gibt es trotzdem.
MG4 Electric hat alles, um der neue Golf zu werden
Das aktuell – für mich – interessanteste E-Auto aus Fernost ist mit Abstand der MG4 Electric. Hinter der ehemals britischen Marke steckt seit Jahren der chinesische SAIC-Konzern. Mit dem MG 4 Electric bringen die Chinesen, die bereits am deutschen Markt verkaufen, nun aber den ersten elektrischen Kompaktwagen zu uns.
Ein kurzer Blick auf den MG4 Electric:
Der MG4 fährt damit in Konkurrenz zum VW ID.3, dem Opel Corsa e oder einem Renault Mégane E-Tech. Obwohl SUVs und Kompakt-SUVs immer beliebter werden – die Kompaktklasse ist in Deutschland immer noch ein stückweit die Königsdisziplin. Nicht umsonst wird sie auch als Golf-Klasse bezeichnet, vor allem VW dürfte also ein genaues Auge auf den Konkurrenten werfen.
Modern ausgestattet mit Konnektivitätsfunktionen und einer Reichweite von wahlweise 350 oder 450 km ist der MG4 Electric vor allem preislich eine Ansage an die europäischen Platzhirsche: Los geht es ab 31.990 Euro. Der ID.3 hingegen startet aktuell erst ab 38.060 Euro. Außerdem wollen die Chinesen schneller liefern, als es VW und Co. derzeit können.
BYD bringt eine breite Palette an E-Autos zum Deutschlandstart mit
Dass chinesische Hersteller sich vom Billig-Image emanzipiert haben, beweist auch BYD. Der Autobauer setzt inzwischen nur noch auf Elektroantrieb und traut sich zum Deutschlandstart auch zu, einiges an Geld zu verlangen. Für die E-Limousine Han, die als günstigere Alternative zu Teslas Flaggschiff Model S gilt, startet der Kaufpreis bei 70.805 Euro – ein Schnäppchen verglichen mit dem Model S, aber nichts für den kleinen Geldbeutel.
Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität so getan?
Das gilt ebenso für den 7-Sitzer-SUV Tang. Wir gehen von einem Startpreis ab 71.400 Euro aus. Einzig der Atto 3 – als Kompakt-SUV dürfte er sehr gefragt sein – wird deutlich günstiger an den Start gehen. 42.245 Euro dürfte der Stromer kosten. Alle drei Modelle sollen noch dieses Jahr in Deutschland angeboten werden.
NIO setzt auf Wechselakku als Alleinstellungsmerkmal
Noch sehr jung, aber umso erfolgreicher, ist der Autobauer NIO, ebenfalls aus China. Erst 2014 gegründet, steht die Expansion nach Deutschland kurz bevor. Hier wird die Limousine NIO ET7 das erste Modell sein. Bei der BAFA ist sie bereits mit einem Nettopreis von 69.900 Euro gelistet. Auch NIO tritt mit diesem Preis selbstbewusst auf. Besonders bei dem Start-up ist das konsequente Vertrauen auf Wechselakkus. Automatisierte Stationen sollen das übernehmen und NIO einen Zeitvorteil gegenüber Schnellladern verschaffen.
Die Neuen aus China sollten uns herzlich willkommen sein. Nicht umsonst heißt es: Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenn neue Hersteller mit konkurrenzfähigen E-Autos den Weg auf den deutschen Markt wagen, profitieren letztlich wir Kunden. Entweder, indem wir das Fahrzeug wählen können, das besser zu unseren Wünschen passt – ob es nun aus deutscher, amerikanischer oder chinesischer Hand stammt – oder, indem sich die deutschen Stammmarken mal wieder richtig was einfallen lassen müssen, damit ihnen in der Heimat nicht die Felle schwimmen gehen.