Wer E-Auto fährt oder vom Verbrenner weg will, kann sich auf geringere Kosten freuen. Denn Elektroautos sind auf Dauer günstiger, wie Experten jetzt versichern. Doch bis es soweit ist, dauert es – und der Kostenvorteil steht auf Messers Schneide.
E-Autos günstiger als Verbrenner: So schnell geht's im Idealfall
E-Autos werden mit der Zeit günstiger als Verbrenner, trotz höherer Kaufpreise. Das hat ein Gesamtkosten-Vergleich ergeben, den das Fraunhofer-Institut im Auftrag der bundeseigenen Now GmbH durchgeführt hat. Demnach erreichen die ersten E-Autos bereits nach drei Jahren die Kostengleichheit mit im Einkauf günstigeren Verbrenner-Modellen.
So schnell kann es zumindest bei Modellen der Mittelklasse gehen. Kompakt- und Kleinwagen sind als E-Autos aktuell so viel teurer als Verbrenner, dass es viel länger dauert, die Ausgaben durch günstigere Antriebskosten und andere Kostenvorteile wie den Umweltbonus wieder reinzuholen.
Das Problem an der Sache sind die Quellen, aus denen sich der Kostenvorteil bei Elektroautos speist: Neben den perspektivisch geringeren Energiekosten beim Strom nennt das Fraunhofer-Institut den Umweltbonus, die Befreiung von der Kfz-Steuer und die Einnahmen aus der THG-Quote.
All diese Vorteile sind politisch gesetzte Anreize, um den Hochlauf der E-Mobilität attraktiver zu machen. Beim Umweltbonus wird schon jetzt weniger gezahlt als noch 2022. Die Förderprämie wird weiter sinken, bis 2025 Schluss ist. Auch der Steuervorteil und die THG-Quote sind keinesfalls garantierte Boni für die Ewigkeit.
Der einzige echte Vorteil liegt damit bei den Energiekosten. Während die Analyse davon ausgeht, dass klassische Kraftstoffe durch die CO₂-Bepreisung teurer werden, soll der Hochlauf der E-Mobilität Strom perspektivisch günstiger machen.
Je weniger Umweltbonus, umso länger dauert es, bis ein E-Auto sich lohnt:
Günstige E-Autos? Ohne Umweltbonus wird's schwierig
Die zusätzlichen Anreize für E-Autos nicht einbezogen, dürfte es aber weit länger dauern, bis ein Elektroauto in der Gesamtkostenbetrachtung mit einem Verbrenner gleichzieht. Schon das Ende des Umweltbonus macht dabei einen großen Unterschied: „Bei gleichbleibenden Anschaffungskosten würden nur noch die Fahrzeuge in der Mittelklasse einen Kostenvorteil gegenüber Benzinern aufweisen“, so das Fraunhofer-Institut (Quelle: Now GmbH).
Die Mittelklasse-E-Autos würden dann aber erst nach fünf bis acht Jahren günstiger wegkommen. Die in der Analyse betrachteten Klein- und Kompaktwagen hingegen wären bei gleichem Kaufpreis, aber ohne Umweltbonus selbst nach einer Haltedauer von 15 Jahren immer noch teurer als vergleichbare Verbrenner.
Der aktuelle Kostenvorteil hängt damit ganz entscheidend an der Bezuschussung von E-Autos. Ohne die wird es für Stromer noch viel schwieriger, sich im Preiskampf durchzusetzen.