E-Autos sind ein Fortschritt der Mobilität. Mit der Zeit sollen sie Autos mit Verbrennungsmotor immer weiter ablösen – je nachdem, wen man fragt, darf es gerne früher oder später so weit sein. Doch aktuell scheint die Gesamtentwicklung ein Plateau erreicht zu haben. Praktisch jedem Schritt nach vorn steht einer zurück gegenüber.
Es geht nicht voran: Fortschritte und Probleme halten sich bei E-Autos die Waage
E-Autos sind angetreten, um unsere persönliche Mobilität zu revolutionieren. Streng genommen haben sie die Aufgabe, privates Fahren zu retten. Denn für Fahrzeuge, die auf etliche Kraftstoffe angewiesen sind, ist irgendwann – wahrscheinlich schon bald – das Ende erreicht. Was dann bleibt, sind Elektrofahrzeuge, die mit Strom aus erneuerbaren Energien fahren können.
Der Sieg von E-Autos über Verbrenner ist also vorprogrammiert, sollte man meinen. Doch aktuell scheinen wir uns in einer Plateau-Phase zu befinden, in der es weder vor noch zurückgeht. Ein paar Beispiele gefällig?
Elektroautos müssen nicht nur mit dem Plus für die Umwelt punkten, sondern auch beim Preis konkurrenzfähig sein. Doch die Preise steigen – und das nicht zu knapp. Das jüngste Beispiel dieser vor allem für die Käufer unerfreulichen Entwicklung bei E-Autos ist noch nicht mal auf dem Markt: Der VW-Markenchef Thomas Schäfer hat die Preisspanne für VWs geplanten Billig-Stromer nach oben korrigiert. Aus bestenfalls 20.000 Euro werden schon jetzt 25.000 Euro, dabei ist der ID.2 erst für 2025 angesetzt.
Auf der anderen Seite hat Kalifornien ein wichtiges Signal für E-Autos in die ganze Welt hinaus gesendet: Der US-Bundesstaat will Stromern ab 2035 Vorfahrt gewähren – nicht an der Kreuzung, aber bei der Zulassung. Ähnlich wie die EU wird es von da an im Golden State nur noch unter strengen Einschränkungen möglich sein, Verbrenner zuzulassen.
Zwar gibt es noch mehr Ausnahmen, als man in Europa plant – dafür dürfte von Kaliforniens Entscheidung eine starke Signalwirkung ausgehen: Gut ein Drittel der US-Staaten folgt in Sachen Verkehrsgesetzgebung in der Regel dem Vorbild Kaliforniens.
Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität so getan?
Unter neuer Führung: Steht VW vor einer Kehrtwende bei E-Autos?
Ein Schritt nach vorn also in den USA, während bei VW nicht nur das bisher günstigste E-Auto neu bewertet wird, sondern wohl gleich die Einstellung des gesamten Konzerns zum Thema Elektroauto auf dem Prüfstand landet: In wenigen Tagen übernimmt Oliver Blume, derzeit noch nur Porsche-Chef, offiziell die Konzernführung bei Volkswagen von Herbert Diess.
Nicht nur der Kaufpreis kann ein Argument für ein E-Auto sein:
Galt Diess als Fan und treibende Kraft hinter der Ausrichtung auf batterieelektrische Autos, hat Blume nur eine Woche, bevor er die Geschicke von Deutschlands größten Autobauer übernimmt, klargemacht: E-Fuels sind für VW noch nicht vom Tisch. Was das für den deutschen E-Auto-Markt bedeuten könnte, muss sich zeigen.
Schon jetzt ist aber klar, dass VW und andere deutsche Hersteller sich auf neue Konkurrenz einstellen müssen. Denn mit BYD drängt ein Schwergewicht aus China nach Europa. Gleich drei Elektro-Modelle hat der Akku-Spezialist dabei, die in praktisch allen wichtigen Bereichen wie Preis, Leistung und Langlebigkeit den großen Namen kaum noch nachstehen. Eine Herausforderung für die etablierten Hersteller, wir Kunden können eigentlich nur profitieren. Zum Abschluss immerhin noch ein Schritt in die richtige Richtung.