Klappbar und mit Elektromotor: Das iScooter U3 ist ein kompaktes E-Bike, das nicht nur clever konstruiert ist, sondern auch mit seinem niedrigen Preis erstaunt. Wir haben es ausprobiert – und sind dabei auf ein paar Punkte gestoßen, die ihr vor dem Kauf unbedingt wissen solltet.
E-Bike iScooter U3: Klappbar, elektrisch, erstaunlich günstig
Schon der Normalpreis in Höhe von 599 Euro ist eine Kampfansage. Das iScooter U3 ist aktuell reduziert und direkt beim Hersteller für 488,99 Euro zu haben (bei iScooter ansehen).
Verarbeitung und Ausstattung sind in Anbetracht der Preisklasse tadellos, uns sind keine schwerwiegenden Mängel aufgefallen. Die Scheibenbremsen sind wirkungsvoll, die Federung etwas hart abgestimmt. Beleuchtung und Reflektoren sind auch vorhanden. Die Reichweite mit einer Akkuladung (36 V, 7,8 Ah) beträgt bis zu 55 Kilometer.
Der Sitzkomfort mit der aufrechten Haltung ist ziemlich gut. Das Fahren mit einem so kompakten Rad ist allerdings grundsätzlich gewöhnungsbedürftig. Diese Größenklasse mit 16-Zoll-Reifen liegt einfach nicht so stabil und ruhig auf der Straße wie ein 28-Zoll-Rad. Der 250-Watt-E-Motor lässt sich in drei Stufen einstellen. Die erste und zweite Stufe sind recht schwach, die dritte liefert dafür dann volle Power. Da wäre eine andere Abstimmung mit einer feineren Abstufung besser gewesen. Allgemein kommt die Kraft immer verzögert, was vor allem beim Anfahren nervt. Der Klappmechanismus erfüllt seinen Zweck einwandfrei, so passt das U3 in die Kofferräume der meisten Autos.
E-Bike mit „Gashebel“: Ist das wirklich noch ein Fahrrad?
Schwieriger wirds bei den weiteren technischen Merkmalen. So lässt sich das Rücklicht vom Dauerleuchten auch in einen Blinkmodus umschalten – dieser ist in Deutschland im Straßenverkehr nicht zulässig. Außerdem ist rechts am Lenker eine Art „Gashebel“ verbaut, also ein Steuerelement, das das E-Bike beschleunigt, ohne dass man gleichzeitig in die Pedale tritt.
Wir haben das Bundesverkehrsministerium angeschrieben und nach der Gesetzeslage gefragt. Eine Sprecherin hat uns daraufhin eine sehr lange Antwort geschickt. Das konkrete Modell könne man nicht erörtern, das sei grundsätzlich nicht möglich. Aber es gibt allgemeine Regeln für E-Bikes in Deutschland, die uns in einem Infoflyer (PDF) zur Verfügung gestellt wurden.
Geht man nach den dort geschilderten Eigenschaften, dann ist das iScooter U3 mit seinem „Gashebel“ in Deutschland nicht als „Fahrrad“ einzuordnen, sondern als „Kleinkraftrad“. Das würde bedeuten, man braucht einen Mofa-Führerschein, einen Helm beim Fahren und ein Versicherungskennzeichen. Zudem soll man grundsätzlich auf der Fahrbahn bleiben – Fahrradwege sind nur in Ausnahmen erlaubt.
iScooter U3: Nur eingeschränkt empfehlenswert
Eine klare Kaufempfehlung können wir für das iScooter U3 nicht aussprechen. Das seltsame Beschleunigungsverhalten ist zu gewöhnungsbedürftig. Zudem sind da eben die Einschränkungen des Gesetzgebers, der das „Fahren ohne Muskelkraft“ mit einigen Bedingungen verknüpft. Am Ende waren wir aber bleibend beeindruckt vom Preis: Knapp 500 Euro für eine umfassende Ausstattung und eine ordentliche Verarbeitung – das iScooter U3 ist definitiv ein Preisbrecher.