Die Einführung des papierlosen Rezepts ist vom Tisch, wie Gesundheitsminister Lauterbach bestätigt hat. Das derzeitige Konzept sei unausgereift und würde Patienten so keinen Vorteil bringen. Das gelte auch für die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
E-Rezept: Gesundheitsminister sieht keine Vorteile
Das elektronische Rezept sollte eigentlich schon zum Januar 2022 bundesweit eingeführt werden. Nach verschiedenen Problemen und einer insgesamt mangelnden Akzeptanz durch Ärzte und Krankenhäuser hat Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) den Stopp nun erneut bekräftigt. Die derzeitige Lösung sei „nicht überzeugend“. Ein unmittelbarer Nutzen für Ärzte und Patienten lasse sich nicht erkennen.
Auch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (E-AU), die zusammen mit dem E-Rezept eingeführt werden sollte, sei nicht ausgereift. Die Kritik von Lauterbach wurde im Rahmen einer Live-Diskussion mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) laut. Für wenig Verständnis sorgt unter anderem die Vorstellung, dass es zum E-Rezept trotzdem noch eine auf Papier gedruckte Quittung geben soll. Jetzt wird eine neue „Strategiebewertung“ im Gesundheitsministerium durchgeführt.
Wann E-Rezept und E-AU in Deutschland eingeführt werden, ließ Lauterbach offen. Es soll erst ausgiebige Tests geben, bevor das System bundesweit umgestellt wird (Quelle: heise online). Ärzte und Patienten würden die derzeitigen E-Lösungen „nicht nach vorne bringen“. Zusätzlich fordert die KBV einen besseren Datenschutz, nachdem es im Februar 2022 zu Datenschutzverstößen bei Gesundheitskarten-Terminals gekommen war.
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E-Rezepte: App für Rezepte steht bereit
Auch wenn die Einführung von papierlosen Rezepten erneut in weite Ferne rückt, steht eine passende App schon bereit. Mit ihr lassen sich – sobald das E-Rezept zur Verfügung steht – Rezepte von Ärzten empfangen und an eine Apotheke schicken. Alternativ lässt sich der so generierte QR-Code auch direkt in der Apotheke vorzeigen.