eBay muss einem Ehepaar in den USA eine Strafe in Millionenhöhe zahlen. Mitarbeiter des Online-Marktplatzes hatten die beiden systematisch eingeschüchtert, nachdem sie sich kritisch über eBay geäußert hatten. Außerdem wird eBay für drei Jahre unter besondere Aufsicht einer US-Behörde gestellt.
Blogger schikaniert: eBay zahlt Millionenstrafe
Wegen der Einschüchterung eines Blogger-Paares ist eBay in den USA zu einer Strafe von 3 Millionen US-Dollar verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass mehrere Mitarbeiter des Online-Marktplatzes das Ehepaar regelrecht tyrannisiert hatten. Auslöser war ein kritischer Bericht über eBay in einem Newsletter der beiden Blogger.
Die Einschüchterungsversuche der eBay-Mitarbeiter waren zum Teil schockierend. So sollen sie dem Ehepaar unter anderem eine mit Kunstblut beschmierte Schweinemaske geschickt haben. Außerdem fanden sie lebende Kakerlaken und einen Trauerkranz in ihrem Briefkasten. Ihr Auto soll mit einem GPS-Sender ausgestattet worden sein. eBay-Mitarbeiter ließen es sich zudem nicht nehmen, die Adresse der beiden auf Craigslist zu veröffentlichen – zusammen mit Einladungen zu angeblichen sexuellen Treffen in ihrem Haus.
Der Prozess machte deutlich, dass nicht nur Support-Mitarbeiter von eBay involviert waren. Vielmehr sollen der damalige CEO Devin Wenig und PR-Chef Steven Wymer intern zur „Demontage“ der Blogger aufgerufen haben. Von konkreten Aktionen wollen sie aber nichts gewusst haben. Beide haben das Unternehmen mittlerweile verlassen.
Sieben Mitarbeiter wurden wegen ihrer Beteiligung zu Haftstrafen und Hausarrest verurteilt. Die US-Staatsanwaltschaft bezeichnet das Verhalten von eBay als „absolut schrecklich und kriminell“ (Quelle: Horizont).
Tipps und Tricks rund um eBay seht ihr im Video:
eBay-Skandal: Weiteres Verfahren folgt
In den USA steht eBay nun für drei Jahre unter verschärfter Aufsicht einer Behörde. Außerdem hat das Ehepaar noch eine Zivilklage eingereicht. Sie kritisieren, dass hochrangige Manager nicht zur Verantwortung gezogen wurden und fordern eine weitergehende Strafverfolgung.