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Ein Jahr PS5: Sonys Next-Gen-Konsole lohnt sich (noch) nicht

Eine tolle Konsole. Zumindest in der Theorie. (© GIGA / Sony)
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Am 12. November 2020 wurde die PlayStation 5 offiziell in Japan und den USA veröffentlicht. Eine Woche später erschien der weiße Koloss dann auch in Europa. Seitdem ist mehr als ein Jahr vergangen und getan hat sich seitdem, nun ja, nicht viel. Die PS5 ist nach wie vor ein Phantom in hiesigen Elektromärkten, es gibt kaum exklusive Spiele und ich verstehe den Hype um die Konsole nicht.

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Seltener als ein Topf voll Gold

Über die PlayStation 5 wird viel gesprochen. Meistens geht es darum, dass sie nirgendwo verfügbar ist. Außer zu unverschämten Preisen auf eBay und Co. Na gut. Mittlerweile bekommt man die Konsole auch mit etwas Glück, wenn man in irgendeiner Telegram- oder WhatsApp-Gruppe ist, wo man blitzschnell informiert wird, wenn Händler XY das seltene Stück Technik wieder im Sortiment hat. Also für ein paar Minuten. Oder Sekunden. Ich selbst habe noch nie eine PS5 in freier Wildbahn gesehen, also bei Media Markt zum Beispiel.

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Verantwortlich für diesen Zustand ist der internationale Chip-Mangel, der ein direktes Ergebnis der Corona-Pandemie ist. Davon ist allerdings nicht nur Sony betroffen, sondern nahezu jeder Hersteller und Nutzer von Elektrogeräten. So zum Beispiel auch die Autoindustrie. Aber zurück zum eigentlichen Problem: Da die PS5 den Status eines Einhorns genießt, greift einerseits der Knappheitseffekt, der seltene Objekte besonders begehrt macht, während andererseits viele Spieler unglücklich darüber sind, dass sie nicht auf der neuesten Konsole spielen können. Ganz so, als würden sie dadurch irgendwas verpassen. Das ist aber gar nicht der Fall.

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Vorfreude ist die schönste Freude

Drehen wir die Uhren kurz zurück! Ich selbst habe die Konsole einen Tag vor dem offiziellen Release in Deutschland erhalten, weil mir Amazon scheinbar den Tag versüßen wollte und das hat auch funktioniert. Ich habe wohl noch nie so oft meinen Bestellstatus bei DHL aktualisiert, damit ich in Echtzeit verfolgen konnte, wann das Next-Gen-Wunder bei mir eintrifft. Nun, die PS5 kam jedenfalls (über)pünktlich bei mir an, ich war entsprechend glücklich und verbrachte die nächsten Tage mit Marvel’s Spider-Man: Miles Morales und der wirklich schönen und bereits vorinstallierten Tech-Demo Astro's Playroom.

Marvel's Spider-Man: Miles Morales – PS5-Ankündigungstrailer

Und dann, na ja, dann setzte auch schon die Ernüchterung ein. Die Konsole an sich ist schön, der Controller fühlt sich super an, aber generell ließ die PS5 einfach sehr viele Wünsche offen und fühlte sich in mancher Hinsicht wie ein Rückschritt an. Der Bereich mit den Trophäen sah nicht mehr ansprechend aus, es gab keinen Aktivitäten-Feed mehr und man konnte keine eigenen Hintergründe einstellen. Was besonders ironisch ist, da nicht wenige Spiele schicke, teilweise sogar animierte Wallpaper als digitalen Bonus für Vorbesteller anbieten.

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PS5: Was hat sich seit dem Release getan?

Aber gut, die Konsole war noch jung und Updates werden da sicherlich Abhilfe schaffen, oder? Leider nein. Auch 14 Monate später gibt es keinen Aktivitäten-Feed, der mich darüber informiert, was meine Freunde spielen, welche Trophäen sie gerade freigeschaltet haben oder ob sie gerade einen Gameplay-Clip teilen. Nur das Layout der Trophäen wurde angepasst, sodass es nun mehr nach dem Layout der PS4 aussieht. Yeah! Für viele Spieler sind das aber wahrscheinlich nur Kleinigkeiten, deshalb sprechen wir über den Elefanten im Raum: Die fehlenden Spiele. Oder besser gesagt die fehlende Exklusivität.

Tatsache ist, es gibt so gut wie keine „echten“ PS5-Spiele. Es gibt zwar viele Spiele, die ein PS5-Logo tragen, aber fast alle diese Spiele gibt es auch für die vorherige Generation. Die handfesten Ausnahmen kann man an einer Hand abzählen. Da wären unter anderem Ratchet & Clank: Rift Apart oder auch Returnal. Letzteres kostete aber zum Start saftige 80 Euro. Eine Preispolitik, die ich zu jenem Zeitpunkt nicht unterstützen wollte. Und dann wird es auch schon langsam dünn an der exklusiven Front.

Natürlich gibt es noch das Demon's- Souls-Remake, aber das ist halt nur ein Remake und Ratchet & Clank ist halt nur eine weitere Fortsetzung. Nicht falsch verstehen, beide Spiele sind auf ihre Art herausragend, aber das kann doch nicht wirklich alles gewesen sein! Die PS5 befindet sich schließlich in ihrem zweiten Jahr. Was uns zum nächsten Punkt bringt: Die zukünftigen Blockbuster.

Wer eine PS4 hat, braucht keine PS5

Viele kommende Triple-A-Games erscheinen nämlich nach wie vor für beide Generationen, also PS4 und PS5. Darunter Gran Turismo 7 und Horizon Forbidden West. Natürlich wird man auf der PS5 einige technische Vorzüge genießen können, wie das auch schon zum Release bei Marvel’s Spider-Man: Miles Morales der Fall war (kürzere Ladezeiten und Raytracing), aber grundsätzlich wird die User-Erfahrung nahezu gleich ausfallen, völlig egal, ob man das Game auf der PS4 oder aber der PS5 spielt. Technische Totalausfälle wie seiner Zeit bei Mittelerde: Mordors Schatten, welches sowohl für die PS4, aber auch in einem desaströsen Zustand für die PS3 erschien, wird es nicht mehr geben (Hier ein Vergleichsvideo).

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Horizon Forbidden West – Neuer Trailer zeigt die Maschinen-Monster

Und natürlich ist mir völlig klar, warum das so gemacht wird! Die Verkäufe der PS5 gehen kaum voran (siehe den erwähnten Chipmangel), also werden neue Spiele in erster Linie und im Prinzip aus der Not heraus, nach wie vor für die alte Konsole optimiert, weil dort (noch) die größte Käuferschaft sitzt. Große Blockbuster kosten viel Geld, Unternehmen streben möglichst viel Gewinn an, etc. Alles logisch, aber eben auch frustrierend.

Die Zukunft der PS5

Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass ich seit dem Release der PS5 die Konsole fast ausschließlich für PS4-Spiele nutze. Und mit einem Blick auf das Jahr 2022 wird sich daran auch nicht viel ändern. Stand jetzt wird in diesem Jahr kein einziges Blockbuster-Spiel erscheinen, dass es nur für die PlayStation 5 geben wird.

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

Klar, Konsolen-Exklusivität ist ein heikles Thema und auch der Vorwurf „Die alte Generation bremst die technischen Möglichkeiten aus!“ ist nicht neu, aber für mich haben exklusive Spiele immer den besonderen Reiz einer Konsole ausgemacht. Sie sind ein Teil ihrer Identität und mein Hauptgrund der alten Generation „Leb wohl!“ zu sagen. Und ja, am Ende ist sowieso Corona an allem Schuld, aber deshalb lasst mich diesen Kommentar mit der Headline abschließen: Sonys Next-Gen-Konsole lohnt sich (noch) nicht.

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