Dass E-Autos auch in weiten Teilen der Autoindustrie als das Vehikel für die private Mobilität der Zukunft gelten, ist kein Geheimnis. Doch einige Hersteller tun sich mit dem Umstieg weiter schwer. Eine bekannte Marke aus Japan macht mit ihrem einzigen E-Auto jetzt einen großen Schritt zurück.
Mazda stellt um: E-Auto wird zum Plug-in-Hybrid
Mazda ist ähnlich wie Toyota nicht gerade für Tempo beim Wechsel auf Elektromobilität bekannt. Erst ein rein elektrisches Modell haben die Japaner hierzulande seit 2020 im Angebot: den Crossover MX-30. Bei diesem steht nun ein zweifelhaftes Upgrade an, das in die falsche Richtung zeigt. Mazda wird den MX-30 ab Frühjahr 2023 auch als Plug-in-Hybrid anbieten (Quelle: LinkedIn).
Dass etwas geändert werden muss, ist keine Überraschung: Der MX-30 kostet mit einem Preis ab rund 36.000 Euro eine Menge Geld, leistet dafür aber nur wenig. Die Reichweite von 200 km nach WLTP-Standard ist selbst für ältere Stromer kaum eine Herausforderung. Mazda selbst spricht davon, dass der Crossover für alle Alltagssituation ausgelegt sei. Dem kann man sich angesichts dessen, was die Konkurrenz bietet, kaum anschließen.
Doch um mehr rauszuholen, optimiert man nicht etwa beim Verbrauch oder baut eine größere Batterie ein. Ein guter, alter Benzinmotor soll als Range Extender die Reichweite verdoppeln. Nur fährt man dann halt kein wirkliches Elektroauto mehr, sondern einen Plug-in-Hybriden.
Mazdas Timing könnte schlechter kaum sein: Die Einführung der neuen Variante des MX-30 war ursprünglich noch für 2022 angesetzt. Das hat nicht geklappt. Das Downgrade eines Modells, das nie richtig beliebt war, kommt jetzt auch noch gerade so zu spät, als dass Kunden sich den Umweltbonus sichern könnten. Immerhin stellt der japanische Autobauer aber dem bisherigen MX-30 nur die Plug-in-Version zur Seite. Ersetzt wird der reine Stromer nicht.
Diese Änderungen – auch für E-Auto-Fahrer – erwarten uns 2023:
Mazdas E-Auto-Strategie: Stringent sieht anders aus
Der ist erst seit kurzem wieder zu haben: Mazda hatte wegen Mängeln bei den technischen Spezifikationen in der EG-Typgenehmigung Anfang Dezember 2022 einen Auslieferungs- und Zulassungsstopp verhängt. Kunden, die deswegen auf den Umweltbonus in alter Höhe verzichten müssen, will Mazda aber entschädigen (Quelle: Westfalen-Blatt).
Die offizielle Vorstellung der neuen Variante soll auf der Brüssel Motor Show 2023 erfolgen. Sie ist einer der Schritte, mit denen sich Mazda neu aufstellen will – wenn auch ein fragwürdiger. Bis 2030 soll der E-Auto-Anteil am Gesamtverkauf auf 25 bis 40 Prozent steigen.