Alfa Romeo gehört zu den ältesten Autobauern der Welt und legt großen Wert auf die traditionsreiche Geschichte. Doch neue EU-Vorschriften verhindern jetzt, dass die Italiener ihre Autos weiter so bauen wie bisher. Damit geht die fast ungebrochene Ära des klassischen „Scudetto“ nach rund 90 Jahren zu Ende.
Alfa Romeo muss handeln: Kennzeichen wandert in Zukunft in die Mitte
Der Mercedes-Stern, die BMW-Niere, Ferraris steigender Hengst – die Automobilwelt ist voll von unverwechselbaren Logos und Designelementen. Oft gelten sie als unverzichtbarer Bestandteil der Marke. So hat es auch Alfa Romeo mit seinem dreieckigen Kühlereinlass – genannt Scudetto, Italienisch für „Schildchen“ oder „Abzeichen“ – seit den 1930er Jahren gehalten.
Den werden die Italiener auch in Zukunft behalten, auch in alter Form. Bisher war das Scudetto jedoch bei fast allen Modellen der Unternehmensgeschichte das bestimmende Designelement an der Front, dem sich alles andere unterordnen musste – inklusive des Kennzeichens. Das ist nicht wie bei praktisch allen anderen Autobauern mittig platziert, sondern landet bei Alfa Romeo traditionell seitlich unter dem Scheinwerfer auf der Fahrerseite.
Mit dem Junior steigt Alfa Romeo ins E-Auto-Geschäft ein – beim Preis könnte die Konkurrenz härter sein:
Dem italienischen Hersteller zufolge wird das wegen neuer EU-Vorschriften so nun nicht mehr möglich sein. „Wir können das Nummernschild aufgrund der Homologationsvorschriften für den Fußgängerschutz nicht mehr an der Seite anbringen“, erklärt Alejandro Mesonero-Romanos, Designchef bei Alfa Romeo (Quelle: Auto Motor Sport).
Für die neuen Versionen bekannter Modelle wie Giulia, Stelvio und Tonale bedeutet das: Mit der nächsten Generation gibt es wohl nur noch zentrale Kennzeichen. Ob diese das charakteristische Kühlerdesign dann überdecken oder darunter angebracht werden, wird sich erst noch zeigen. Letzteres ist jedenfalls beim neuen Elektro-Modell der Marke der Fall, dem Alfa Romeo Junior:
Vorbild E-Auto? Beim Junior hat Alfa Romeo das Kennzeichen neu platziert
Ob man sich das für seinen ursprünglichen Namen Milano scharf kritisierte E-Auto nun beim Design zum Vorbild für praktisch die gesamte Marke nimmt, ist zumindest einmal fraglich. Zumal der Junior als Elektroauto auf den Kühler eigentlich gar nicht angewiesen ist.
Vor allem der Klassiker von Alfa Romeo – die Giulia – dürfte sich durch die Vorschriften optisch stark verändern. Denn die sportliche Limousine hat den wenigsten Platz, um ein Kennzeichen noch unterm Scudetto zu platzieren. Ob der klassische Kühler dann schrumpfen muss? Wir sind gespannt.