Im Beschluss zur jüngsten Lockdown-Verlängerung sind Ausnahmen für Modellregionen vorgesehen. Hier soll das Öffnungsprozedere bei niedriger Inzidenz getestet werden dürfen. Ein ganzes Bundesland will den Anfang machen, es gibt jedoch Auflagen.
Raus aus dem Corona-Lockdown: Saarland macht den Anfang
Das Hin und Her geht weiter: Nach der Verkündigung der Osterruhetage am Montag wurden sie bereits am Mittwoch wieder zurückgenommen, der Lockdown bundesweit trotzdem verlängert. Bundesweit? Nicht wirklich, denn anscheinend schert wieder jemand aus: Das Saarland will nach Ostern den Lockdown beenden – mit weitreichenden Folgen etwa für Betreiber von Fitnessstudios und Kinos oder Gastronomen.
Diese Idee hat die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) im Beschluss vom Montag zugelassen, allerdings ist im Beschluss die Rede von „befristeten Modellprojekten (…) in einigen ausgewählten Regionen“. Als eine von mehreren zentralen Bedingungen für solche Modellprojekte gilt demnach
die „räumliche Abgrenzbarkeit auf der kommunalen Ebene“.
Anscheinend sind diese Vorschriften dehnbar genug, dass sie ein ganzes, wenn auch das kleinste Bundesland einschließen können – zumindest wenn es nach Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans geht. Der plane laut ntv, das Saarland zur Modellregion auszurufen. Unter anderem sollen Kinos und Fitnessstudios wieder öffnen dürfen, ebenso wie die Außengastronomie. Kontaktbeschränkungen sollen weitgehend gelockert werden. Aus der Sicht der vergangenen Wochen und Monate klingt es fast nach uneingeschränkter Freiheit.
Die Voraussetzungen fürs Öffnen
Ganz so ist es aber nicht: Es werden tagesaktuelle, negative Corona-Tests benötigt, um wiedereröffnete Einrichtungen zu besuchen. Das Saarland profitiere zudem von einer geringen Inzidenz und der höchsten Quote an Erstimpfungen aller Bundesländer. Rund 350 Testzentren sollen laut ntv zur Verfügung stehen, für Tagespendler aus den Nachbarländern besteht bereits eine Testpflicht.
Wie die Terminvergabe fürs Impfen ablaufen soll:
Laut Beschluss vom Montag braucht man im Saarland überdies eine Exit-Strategie für den Fall, dass der Öffnungsversuch mit steigenden Fallzahlen nach hinten losgeht. Bleibt zu hoffen, dass dem nicht so ist und sich eine bundesweit übertragbare Strategie entwickeln lässt.