Toyota ist ein Spätzünder, wenn es um reine E-Autos geht. Doch bei dem einen Modell, das die Japaner bisher zu bieten haben, soll es nicht bleiben. Stattdessen will der Autobauer jetzt richtig loslegen, wie der neue Toyota-Chef bekanntgegeben hat.
Toyota gibt Zurückhaltung auf: 1,5 Millionen E-Autos sind das Ziel
Koji Sato, der Neue an Toyotas Spitze, hat ehrgeizige Pläne: 2026 will er unter dem Dach von Toyota 1,5 Millionen E-Autos verkaufen – Peanuts verglichen mit Tesla. Doch Toyota hat es 2022 gerade mal auf rund 25.000 Stück gebracht, weltweit wohlgemerkt. Tatsächlich haben sich die Japaner also richtig was vorgenommen.
Das muss auch so sein, denn laut Sato geht es in der Branche jetzt um Leben und Tod. Daher will der frühere Lexus-Chef Elektroautos – nicht Hybride – zu seiner obersten Priorität machen.
Bis 2026 sollen zehn neue Elektromodelle starten. Teilweise werden sie auf der bekannten eTNGA-Plattform von Toyota stehen. Doch auch eine neue Plattform will man in den nächsten Jahren entwickeln. Damit will der japanische Autobauer den Fokus darauf legen, die Kosten in der Produktion zu drücken. Doch auch technisch sollen die E-Autos verbessert werden, unter anderem mit doppelt so viel Reichweite wie bisher und deutlich mehr Leistung (Quelle: Automotive News Europe).
Die Pläne zeigen deutlich, dass sich der größte Autohersteller der Welt langsam der neuen Zeit öffnet: Günstige Produktion, mehr Leistung und neue Plattformen – die Stichworte hört man von allen Seiten, seit Tesla sie groß gemacht hat. Die Japaner orientieren sich hier klar am Vorbild aus den USA.
Die wachsende Konkurrenz aus China macht auch Toyota zu schaffen:
Kein Ende für Hybride: Toyota will sich weiter nicht festlegen
Doch Toyota will den technologisch breiten Ansatz nicht aufgeben. Plug-In-Hybride und Wasserstoff-Antrieb werden nicht zugunsten der E-Autos fallen gelassen. Zumal Erstere inzwischen bessere Margen erzielen als Verbrenner, so Toyota. Rund um Toyotas E-Auto-Pläne gibt es jedoch auch Ungewissheit. So sollen von ehemals 30 geplanten Elektromodellen inzwischen einige pausiert worden sein.
Den Status als Spätzünder will man übrigens nicht gelten lassen. Lediglich die nötigen Kapazitäten für Batterien seien bisher zu gering gewesen. „Es mag den Anschein gehabt haben, dass wir spät dran waren, aber für uns war es nur eine Frage des richtigen Zeitpunkts“, erklärt Toyotas Finanzchef Yoichi Miyazaki.