Die Europäische Zentralbank arbeitet an einer digitalen Währung für die Eurozone. Noch sind keine Details beschlossen, aber Teile der Pläne bereits bekannt geworden. Demnach plant man schon vor der Einführung des Digital Euro eine Obergrenze für dessen Besitz ein.
Digital Euro: Bürger sollen maximal 3.000 Euro besitzen
Eine digitale Version des Euros als Gegenpol zu Kryptowährungen und für vielfältige Einsatzmöglichkeiten des digitalen Zahlungsverkehrs – das ist die Grundidee hinter den Plänen der Europäischen Zentralbank (EZB). Noch hat man dort keine Entscheidungen getroffen, sich aber auf einige Eckpunkte geeinigt – allen voran der Name: Digital Euro. Dafür will sich die EZB die Namensrechte sichern.
Diesen sollen alle Bürgerinnen und Bürger von Euro-Ländern besitzen dürfen. Er werde direkt von der EZB ausgegeben und auf dem Bankkontensystem basieren. Das digitale Wallet müsse mit einem Bankkonto verknüpft sein, wie das Handelsblatt aus EZB-Kreisen erfahren hat. Offenbar will man aber eine Obergrenze einführen: 3.000 Euro sind im Gespräch, die jeder Bürger maximal an Digital Euro besitzen dürfte.
Digitaler Euro soll kein europäischer Bitcoin werden
Darin unterscheidet sich die digitale Währung deutlich von allen bisher verfügbaren Kryptowährungen. Sie soll auch nicht in Konkurrenz zu Bitcoin und Co. treten. Im Gegensatz zu diesen solle der Digital Euro wahrscheinlich keine Zinsen tragen. Minuszinsen, mithin Verlust, wären vermieden, allerdings würde sich so ein Digital Euro nicht für Investments eignen – schnell reich werden à la Bitcoin ist also nicht drin. Das Handelsblatt schreibt: „Es handelt sich damit um einen echten Bargeldersatz.“
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Die Obergrenze soll das Finanzsystem vor plötzlichen Entnahmen im großen Stil schützen, wenn viele Privatkunden ihr Vermögen in Digital Euro tauschen wollen, heißt es. Um ein „Überlaufen“ des Wallets zu verhindern, solle es außerdem nur in Verbindung mit einem klassischen Konto möglich sein, Digital Euro zu besitzen. Beträge über der Grenze würden automatisch auf das Konto überschrieben.
Der Digital Euro soll einfache Zahlungen online ermöglichen, setzt sich aber in der bisherigen Form kaum von schon etablierten Verfahren ab. Auch automatisierte Zahlungen im Internet of Things wären ein möglicher Anwendungsfall. Ein erster Beschluss soll im Juli fallen, mit einer Einführung ist frühestens in 5 Jahren zu rechnen. Bis dahin kann sich noch einiges an den Plänen verändern. Gerüchten zufolge hieß es zuletzt, es könnte schon 2022 so weit sein.