Der ehemalige Präsident von Blizzard, Mike Ybarra, macht einen kontroversen Vorschlag. Er ist der Meinung, Spieler sollten Entwicklern ein Trinkgeld nach Abschluss eines Spieles zahlen können – doch die bieten eine Alternative an.
Mike Ybarra trat im Januar 2023 als Chef von Blizzard Entertainment zurück. Wie es für ihn weitergeht, ist aktuell nicht bekannt. Er hat sich jedoch viel mit Singleplayerspielen beschäftigt und ist dabei auf eine Idee gekommen, die für Diskussionen sorgt.
Trinkgeld für gute Spiele
In einem Post auf X, ehemals Twitter, teilt Ybarra seine Ansicht, dass Spieler am Ende eines guten Spieles die Möglichkeit haben sollten, ein paar Euro extra zu geben. In seinem Post erklärt er:
Wenn ich ein Spiel schaffe, gibt es einige, die mich einfach in Ehrfurcht erstarren lassen, weil sie so ein tolles Erlebnis waren. Am Ende des Spieles habe ich oft gedacht: „Ich wünschte, ich könnte diesen Leuten noch 10 oder 20 Dollar geben, weil es mehr wert war als meine anfänglichen 70 Dollar und sie nicht versucht haben, mich jede Sekunde abzuzocken.“
Diese Idee sei im bei Spielen wie Horizon: Zero Dawn, God of War, Red Dead Redemption 2, Baldur’s Gate 3 und Elden Ring gekommen. Ihm sei bewusst, dass 70 Euro schon viel Geld sind, aber manche Spiele seine „einfach so besonders“. Ybarra sagt jedoch selbst, er wisse, dass viele die Idee nicht mögen werden.
Parallel mit Ybarras Abschied bei Blizzard wurde übrigens das in Entwicklung befindliche Survival-Spiel eingestampft:
„Gibt es dann auch Geld zurück?“
Unter dem Post schlägt Nutzer Miguel Maruso, wie einige andere auch, vor, dass sie dann aber auch Geld zurückbekommen, wenn das Spiel eine Enttäuschung ist. Es gibt jedoch auch andere, die sich ernsthaft mit dem Vorschlag auseinandersetzen.
Eine direkte Zahlung befürworten jedoch wenige. Es gibt aber Vorschläge, wie Spieler die Entwickler trotzdem unterstützen können. Dazu zählen positive Reviews oder Empfehlungen auf Social Media. Andere verschenken ein gutes Spiel auch gerne. Bei Trinkgeld haben die Spieler die Befürchtung, dass dieses Geld nur in den Taschen der Studio-Chefs und Investoren landet, nicht aber bei den Entwicklern.
Es bleibt abzuwarten, ob Ybarras Vorschlag eines Tages Praxis wird. An Monetarisierungsmöglichkeiten mangelt es großen Publishern nicht. Es gibt über Early-Access-Phasen oder Crowdfunding jedoch auch viele Wege, kleinere Studios beim wichtigen Part der Entwicklung selbst zu unterstützen.