Mit Strom betriebene Heizlüfter verkaufen sich bestens. Doch die vermeintliche Alternative zur Gasheizung könnte das Problem noch verschlimmern, meinen Experten. Der zusätzlich benötigte Strom wird zu einem großen Teil in Gaskraftwerken erzeugt. Kostbares Gas könnte so noch knapper werden.
Heizlüfter: Strom kommt aus Gaskraftwerken
600.000 strombetriebene Heizlüfter wurden im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland verkauft, wie das Marktforschungsunternehmen GfK ermittelt hat. Der massive Absatz dürfte sich auch danach noch weiter vergrößert haben, denn Heizlüfter gelten nach wie vor als eine mögliche Alternative zur Gasheizung. Jetzt warnen Experten erneut vor einem großflächigen Einsatz.
Eine Analyse der Strategieberatung Oliver Wyman zeigt auf, dass der zusätzlich für Heizlüfter benötigte Strom vorwiegend in Gaskraftwerken erzeugt werden muss. Der ohnehin schon wertvolle Rohstoff könnte dadurch noch knapper werden. Hinzu kommt die Gefahr einer Überlastung der Stromnetze, die sich mit lokalen Stromausfällen bemerkbar machen könnte.
Heizlüfter sind zudem weniger effizient als Gasheizungen. Laut Jörg Stäglich, Leiter der europäischen Energy & Natural Resources Practice, sind sie „teurer als konventionelles Heizen“. Über den Umweg der Stromproduktion in Gaskraftwerken würde letztlich doppelt so viel Gas benötigt, wie bei herkömmlichen Gasheizungen verwendet wird. Von negativen Auswirkungen auf den Gaspreis sei darüber hinaus auszugehen (Quelle: Spiegel).
Strom selbst erzeugen mit einem Balkonkraftwerk:
Heizlüfter: Mehrkosten von bis zu 180 Euro
Die Experten rechnen vor, wie teuer Heizlüfter im täglichen Gebrauch sind. Falls ein einziges Gerät mit 2.000 Watt Leistung täglich für vier Stunden eingeschaltet wird, kostet das Verbraucher bei den jetzigen Energiepreisen 180 Euro im Monat mehr als beim Heizen mit Gas. Der Einsatz sei weder „ökonomisch noch politisch sinnvoll“. Heizkosten lassen sich auf anderem Weg reduzieren.