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Facebook dreht durch: Deutscher Gedicht-Klassiker ist plötzlich „Hassrede“

Facebook hat ein Zitat von Heinrich Heine entfernet und wird deswegen verklagt. (© Unsplash)
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Heinrich Heine starb zwar schon im Jahr 1856, sorgt aber posthum für Ärger bei Facebook. Ein Zitat von ihm war den Facebook-Moderatoren zu brisant – doch die Löschung möchte ein Nutzer nicht hinnehmen. Nun wehrt er sich mit einer Klage und fühlt sich an DDR-Zeiten erinnert.

Klage: Facebook löscht Zitat von Heinrich Heine

Christian Johann Heinrich Heine gilt als einer der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller im deutschsprachigen Raum. Seine elegante Leichtigkeit und die zuvor verpönte Verwendung von Alltagssprache in seinen Gedichten und anderen Texten machte ihn bekannt und bis heute beliebt. Wie sich jetzt herausstellt, hat ein von ihm verfasster Aphorismus für Probleme bei Facebook gesorgt.

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Facebook-Nutzer Dirk S. hat ein Zitat Heines bei Facebook geteilt und sich so Ärger mit den Moderatoren der Plattform eingehandelt. In dem Zitat heißt es unter anderem, dass „der Deutsche dem Sklaven gleicht“ und die Deutschen „von innen“ befreit werden müssten, denn „von außen hilft nichts“.

Mit dem Verweis auf Gemeinschaftsstandards zu Hassrede und Herabwürdigung hat Facebook das Zitat gelöscht. Nach erneuter Einstellung durch Dirk S. wurde dieser nach eigenen Angaben „erst drei und dann sieben Tage“ bei Facebook gesperrt (Quelle: Bild). Obwohl das Zitat einem völlig anderen Kontext als dem heutigen entsprungen ist, dürfte sich eine bestimmte Klientel in Deutschland dadurch angesprochen und in ihren Ansichten bestätigt fühlen.

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Klage gegen Facebook mit Promi-Anwalt

Dirk S. möchte die Sache nicht auf sich beruhen lassen und hat beim Landgericht Stralsund Klage gegen Facebook eingereicht. Unterstützung erhält er Berichten zufolge vom Promi-Anwalt Joachim Steinhöfel. Der Streitwert liegt laut Gerichtssprecher Kai Klingmüller bei 1.000 Euro.

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Der Kläger fühlt sich durch das gelöschte Zitat an seine Zeit in der DDR erinnert. Nach seiner Ausreise im Jahr 1986 habe er sich nach eigener Aussage nicht vorstellen können, dass „die freie Meinungsäußerung einmal wieder so eingeschränkt“ werden könnte.

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