Facebook kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen: 48 Staatsanwaltschaften und die Bundesbehörde für Verbraucherschutz in den USA klagen gegen das soziale Netzwerk. Facebook missbrauche seine Macht zum Nachteil von Konkurrenten und Nutzern, heißt es. GIGA hat die Details.
Facebook vor Gericht: Das fordern die Kläger
Facebooks Gegner sammeln sich: An den Klagen gegen das Soziale Netzwerk beteiligen sich inzwischen Staatsanwaltschaften aus 48 US-Bundesstaaten. Auch die Federal Trade Commission (FTC) – als Bundesbehörde zuständig für Kartellrecht und Verbraucherschutz – klagt jetzt gegen Facebook. Zwar wird dem US-Konzern Unterschiedliches vorgeworfen, die Klagen verfolgen aber ein Ziel: Facebook in seiner heutigen Form soll zerschlagen werden.
Wie das Magazin Cnet berichtet, wirft die FTC Facebook in der jüngsten Klage vor, seine Quasi-Monopolstellung auszunutzen. Der Social-Media-Konzern kaufe potenzielle Rivalen auf, statt mit ihnen zu konkurrieren oder behindere Entwickler beim Zugang zu notwendigen Daten. Kern der Klage vonseiten der Staatsanwaltschaften sind Zukäufe, die Facebook bereits vor Jahren getätigt hat – damals mit Zustimmung der FTC. Es geht um Instagram und WhatsApp.
Was passiert mit Instagram und WhatsApp?
Die Zusammenführung der Apps im Facebook-Konzern behindere den Wettbewerb, heißt es. Nutzern würden Alternativen genommen, darum müssten sie Änderungen der Unternehmenspraktiken oder minderwertige Services hinnehmen. Das soziale Netzwerk zu wechseln sei nicht ohne weiteres möglich, wenn letztlich alles zu Facebook gehört.
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Die Forderungen, die sich aus den Klagen ergeben, bedeuten extreme Einschnitte in Facebooks Geschäft. Der Konzern könne aufgespalten werden, heißt es. WhatsApp und Instagram würden dann wieder eigenständige Unternehmen. Außerdem fordern die Kläger, Facebook müsse in Zukunft alle Käufe über einem Unternehmenswert von 10 Millionen US-Dollar zuvor genehmigen lassen. Für Nutzer würde das bedeuten, dass etwa die von Facebook geplante Verschränkung der Dienste in weite Ferne rückt. Auch weitere Folgen sind nicht auszuschließen.
Natürlich stemmt sich Facebook gegen die Vorwürfe: In einem internen Statement, das Cnet vorliegt, sagte CEO Mark Zuckerberg, man konkurriere mit vielen anderen Anbietern – und zwar fair. Laut Vizepräsidentin Jennifer Newstead sei es nicht Zweck der Kartellgesetze, erfolgreiche Unternehmen zu bestrafen.