Im August sind die Erzeugerpreise in Deutschland um 45,8 Prozent gestiegen. Es handelt sich um die höchste Kostensteigerung sei Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Verbrauchern drohen noch höhere Preise, wenn Unternehmen die deutlich gestiegenen Kosten an sie weitergeben.
Erzeugerpreise so stark gestiegen wie nie
Seit Beginn der Bundesrepublik sind die Produzentenpreise nicht so stark gestiegen wie im August 2022. Um ganze 45,8 Prozent gingen die Preise im Jahresvergleich nach oben, nachdem es im Vormonat bereits eine Steigerung von 7,9 Prozent für die Erzeuger gegeben hatte.
Je nach Bereich haben sich die Preise sehr unterschiedlich entwickelt. Maßgeblich für den neuen Rekord sind Öl, Gas, Strom sowie andere Energieformen. Hier hat es den Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge im Vergleich zum Vorjahr mehr als eine Verdopplung gegeben: Um 139 Prozent gingen die Erzeugerpreise nach oben. Beim Strom ist sogar ein noch höherer Anstieg von 174,9 Prozent beobachtet worden.
Im kommenden Jahr könnte Strom noch teurer werden:
Ohne den Energiebereich sehen die Zahlen deutlich besser aus, doch ein Anstieg von 14,8 Prozent im Jahresvergleich dürften die Verbraucher dennoch deutlich zu spüren bekommen, wenn Erzeuger die Preissteigerung an Kunden weitergeben. Immerhin ist der Trend leicht rückläufig, wenn die Preise für Energie außen vor gelassen werden.
Für die Inflation sind die gemeldeten Werte alles andere als gute Nachrichten. Laut Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg handelt es sich um einen „unfassbaren Preishammer“. Die Inflation sei „gekommen, um zu bleiben“ (Quelle: Welt). Für die Entwicklung der allgemeinen Inflation gelten Produzentenpreise als Vorläufer.
Um Stromkosten zu reduzieren lohnt sich ein Balkonkraftwerk:
Erzeugerpreise: Weiterer Schub im September
Im September rechnen Experten nicht mit einer Entlastung. Nachdem sowohl der Tankrabatt als auch das 9-Euro-Ticket Ende August ausliefen, sei mit einem weiteren Schub zu rechnen. Unter anderem die Deutsche Bundesbank geht in den nächsten Monaten von einer noch höheren Inflationsrate aus.