Die klassische Festplatte könnte vor einem echten Comeback stehen: Forschern ist es mit Graphen als Material gelungen, eine deutlich größere Speicherkapazität zu ermöglichen. Auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis und der Verschleißrate sieht es gut aus. Stehen wir jetzt vor einer neuen Festplatten-Revolution?
Festplatte aus Graphen überzeugt im Labor
Forscher der Universität Cambridge haben es mit Graphen geschafft, die Speicherdichte von herkömmlichen Festplatten um den Faktor 10 zu steigern. Mehr Platz wird dafür nicht benötigt, ganz im Gegenteil sorgt Graphem dafür, dass sich die Speicherdichte spürbar erhöht. Bei der jetzt vorgestellten Lösung wird auch nicht mehr auf Carbon-basierte Überzüge gesetzt, um die Platte vor Schäden und Korrosion zu schützen. Der benötigte Platz kann über Graphen auf nur noch rund 10 Prozent reduziert werden.
Nicht nur bei der Speicherdichte sieht es gut aus, denn den Forschern zufolge leidet die Widerstandsfähigkeit der Graphen-Festplatten nicht. Besser als bei traditionellen Methoden sieht es in Sachen Hitzebeständigkeit aus. Viel teurer soll die neue Technologie auch nicht sein, sodass sich in Zukunft ein Blick auf herkömmliche Festplatten wieder lohnen könnte.
Der Ankündigung der Universität Cambridge zufolge lassen sich Graphen-Festplatten mit einer Speicherdichte zwischen 4 und 10 Terabyte pro Quadratzoll erstellen. Von einem höheren Verschleiß sei nicht auszugehen. Stattdessen geht man von einer deutlichen Reduzierung der Verschleißrate aus. So könne eine „nachhaltigere und langlebigere magnetische Datenaufzeichnung“ erreicht werden.
Wie funktionieren SSDs? Die Antwort gibt es hier im Video:
Graphen-Festplatte als SSD-Alternative?
Bislang handelt es sich bei den Graphen-Festplatten nur um experimentelle Lösungen. Ob sich diese Art von Festplatte auch außerhalb des Labors durchsetzen kann, wird die Zeit zeigen. Insbesondere bei kleineren Geräten wie Smartwatches und Smartphones dürfte Flash-Speicher (SSD) weiter klar die Nummer eins bleiben. Festplatten aus Graphen könnten sich aber überall dort profilieren, wo es um die Speicherung extrem großer Datenmengen zu einem erschwinglichen Preis geht.