Wer sich ein E-Auto zulegen will, kann sich über Rabatt freuen. Dafür sorgt der Umweltbonus, der den Kaufpreis um mehrere Tausend Euro drückt. Doch die Auswahl der förderberechtigten Elektrofahrzeuge ist schon geringer geworden – und wird bald schon einbrechen. Manche Hersteller fallen dann komplett aus der Förderung raus.
Umweltbonus für E-Autos: 2024 wird die Auswahl kleiner
Schon heute müssen Käuferinnen und Käufer sich mit geringerer Förderung und viel weniger Auswahl berechtigter Fahrzeuge abfinden, wenn sie sich für ein E-Auto entscheiden. Exakt 2.229 Fahrzeuge kommen Mitte August 2023 für den Umweltbonus in Frage, 2.221 davon sind BEVs. Seit dem Jahreswechsel sind Plug-In-Hybride dabei passé, die bis dahin einen großen Anteil unter den elektrifizierten Fahrzeugen ausgemacht haben.
Zwei weitere Termine stehen demnächst an, bei denen neue Änderungen rund um den Umweltbonus eingeführt werden: Zum 1. September werden nur noch Privatkäufer die Förderung beantragen können. Selbst für vollelektrische Dienstwagen gibt es dann keinen Zuschuss vom Bund mehr.
Entscheidend ist aber, dass ab 1. Januar 2024 nur noch Elektroautos bis zu einem Listenpreis von 45.000 Euro gefördert werden. Bisher gibt es zwei Preiskategorien: Bis 45.000 Euro und 45.000 bis 65.000 Euro. Letztere entfällt im kommenden Jahr. E-Autos, die über 45.000 Euro kosten, sind ab dann nicht mehr förderfähig, auch für private Kunden, was die Auswahl deutlich einschränken wird.
Denn E-Autos haben noch immer ein Preisproblem. Teure Akkus, Transportkosten und die allgemeine Inflation machen günstige Modelle selten. VW will etwa 2025 den Volksstromer ID.2 bauen, der in der günstigsten Variante unter 25.000 Euro kosten soll. ID.3 und ID.4 wären ab 2024 nur in ihren aktuellen Basisversionen noch förderfähig.
Bei anderen Herstellern wie BMW, Mercedes und Audi sieht es dann ganz bitter aus. Schon heute ist die Auswahl bei Deutschlands Premiumherstellern klein, wenn es darum geht, möglichst viel Förderung einstreichen zu können. Auch bei Volvo und Skoda fehle dann auf einen Schlag ein großer Teil der E-Autos (Quelle: Edison Media).
Beim Preis müssen traditionelle Marken die Chinesen nicht fürchten – bisher:
E-Autos zu teuer: Mercedes und BMW sollten handeln
Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber: Dennis Hagemann von der E-Auto-Plattform Ludego hofft darauf, dass die betroffenen Hersteller kreativer werden, wenn sie ihre Preise festsetzen. Besonders bei Modellen, die ab 2024 nur knapp die Fördergrenze reißen, könnte es sich lohnen, die E-Autos neu zu bepreisen. Schon ein kleiner Nachlass von Herstellerseite würde die gesamte Ersparnis der Kunden potenzieren und sich so mehr als rentieren.
Der Preisdruck von Herstellern wie Tesla – dessen Model Y nach aktuellem Stand auch aus der Förderung fliegen würde – und den neuen Marken aus China sollte ebenfalls dafür sorgen, dass 2024 trotz geringer Förderung durch den Umweltbonus noch attraktive Angebote auf E-Auto-Käufer warten.