Tesla hat seit Beginn 2023 für seine Elektroautos attraktive Preissenkungen durchgezogen. Dass dahinter kaum die Freude an guten Nachrichten für die Käufer der E-Autos steckt, dürfte vielen klar sein. Jim Farley, Chef vom US-Konkurrenten Ford, verrät jetzt aber, was seiner Meinung nach wirklich hinter Teslas neuer Billig-Strategie steckt.
Ford-Chef: Teslas Preissenkungen zeigen, wie hoch der Druck ist
Viele E-Autos von Tesla kriegt ihr derzeit so günstig wie praktisch nie zuvor. In mehreren Preisrunden hat CEO Elon Musk seine E-Autos in vielen Ländern rund um die Welt deutlich günstiger gemacht – und für Kunden auch wieder viel attraktiver. Ein klares Zeichen, dass Tesla den Druck spürt, findet Ford-Chef Jim Farley.
Dabei hebt der Ford-Manager speziell zwei Aspekte hervor: So hat Tesla heute nicht mehr den Vorreiter-Status, mit dem man sich vor einigen Jahren noch recht sicher fühlen konnte. Inzwischen aber habe die Konkurrenz aufgeholt. Aus China, aber auch von anderen Marken gibt es vor allem im stark nachgefragten Crossover- und SUV-Segment E-Autos, die bei Tesla mithalten können. Teslas aktuell beliebtester Stromer, das Model Y, ist genau da unterwegs.
Nicht nur, aber auch aus China kommt harte Konkurrenz für Teslas E-Autos:
Dazu komme laut Farley, dass Tesla seine E-Autos lange unangetastet gelassen hat. Ende 2022 betrug der Altersdurchschnitt bei Tesla stolze 7,8 Jahre. Nur die Autos von Lada waren noch älter. „Ich glaube, er wird lernen, dass die Produktfrische viel ausmacht“, so Farley über Tesla-CEO Elon Musk (Quelle: Automotive News Europe).
Dem Ford-Chef zufolge drehen sich die Uhren bei E-Autos heute schneller. Die Modelle müssten häufiger überarbeitet werden. Bei Fords Elektro-Sparte Model e stelle man etwa von einem Modell pro Jahr auf vier Modelljahre pro Kalenderjahr um.
Farley sieht in Teslas Strategie, weniger auf Marge und dafür mehr auf hohe Stückzahlen zu setzen, also ein Eingeständnis an die Realität: Tesla ist nicht mehr unangefochten an der Spitze des E-Auto-Markts.
Tesla gibt Druck weiter: Autobauer müssen reagieren
Trotzdem seien die Preisnachlässe auf Teslas E-Autos ein Erfolg. Tesla könne schnell Preise senken und aggressiv noch das letzte Bisschen Profit rausholen. Farley zufolge müssten anderen Autobauer Teslas Vorbild in dieser Hinsicht nachziehen. VW etwa hatte zu Beginn von Teslas Preissenkungsrunden noch daran festgehalten, dass es keine Reduzierungen geben werde.