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Frontalangriff von AMD: Warum die neuen Prozessoren für Intel zum Problem werden könnten

© AMD / Getty Images – Kesu01
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AMD schlägt erneut zu. Nachdem der Chiphersteller erst vor Kurzem neue Prozessoren präsentierte, wurde das Portfolio des Unternehmens nun noch einmal erweitert – aus gutem Grund. Auf diese Weise kann man Intel einen weiteren Markt streitig machen. 

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Ryzen 4000G: AMD bietet neue OEM-Chips für Desktop-PCs an

Obwohl AMD gerade Intel im DIY-Sektor ordentlich das Wasser abgräbt, scheint das Team Blau nur wenig zu stören – aus gutem Grund. Schließlich hat man den OEM-Markt für Fertig-PCs weiterhin fest in der Hand. Doch das könnte sich bald ändern. Denn heute kündigte AMD seinen neuen Prozessoren an: die Ryzen-4000G-Reihe. Bei den Chips handelt es sich im Gegensatz zu den aktuellen Ryzen-3000-Modellen um Prozessoren mit eingebauter Grafikeinheit, sogenannte APUs.

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Auch Intels Core i-Prozessoren bieten solche internen Grafikchips, diese sind jedoch nicht ansatzweise so leistungsfähig wie die Recheneinheiten, die AMD in seinen Prozessoren verbaut. Die folgenden sechs Modelle werden für Kunden zur Verfügung stehen:

Prozessor

Kern-/Thread-Anzahl

Taktrate (Basis/Boost)

Grafik-Kerne

Taktrate Grafikchip

TDP

Ryzen 3 4300GE

4/8

3,5/ 4,0 GHz

6

1,7 GHz

35 Watt

Ryzen 3 4300G

4/8

3,8/ 4,0 GHz

6

1,7 GHz

65 Watt

Ryzen 5 4600GE

6/12

3,3/ 4,2 GHz

7

1,9 GHz

35 Watt

Ryzen 5 4600G

6/12

3,7/ 4,2 GHz

7

1,9 GHz

65 Watt

Ryzen 7 4700GE

8/16

3,1/ 4,3 GHz

8

2,0 GHz

35 Watt

Ryzen 7 4700G

8/16

3,6/ 4,4 GHz

8

2,1 GHz

65 Watt

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AMDs Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit konnten bereits in der Vergangenheit Intel in Sachen Grafikleistung problemlos die Butter vom Brot nehmen. Mit den Prozessoren mit eingebauter Vega-Grafik kann man sich einen unfassbar günstigen Gaming-PC zusammenbauen, der auch ohne Grafikkarte einiges an Leistung bietet, wie wir selber feststellen konnten:

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Im Gegensatz zu den Vorgängern bietet AMD die neuen Prozessoren jedoch vorerst nicht zum Einzelkauf an, sondern stellt die Chips momentan ausschließlich für Systemintegratoren wie HP, Lenovo oder Dell bereit. Auf diese Weise will sich AMD endlich ein Stück vom OEM-Kuchen sichern. Denn laut eigener Aussage ist der Markt für Fertig-PCs rund 4-5 Mal so groß wie der DIY-Bereich. Es kaufen also deutlich mehr Kunden einen bereits zusammengeschraubten Rechner, anstatt sich ihren PC selber zusammenzustellen.

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Neue Prozessoren von AMD: So viel Leistung bieten die neuen Chips

Bei den Ryzen-4000G-Prozessoren handelt es sich grundlegend um die Laptop-Chips, die AMD bereits im Frühjahr vorgestellt hatte. Für die Desktop-Versionen hat man jedoch an der Leistungsfähigkeit der Chips gearbeitet und zudem die TDP etwas erhöht. Im Vergleich zu den Vorgängern schafft es AMD, die Leistungsfähigkeit seiner Grafikeinheiten um 60 Prozent zu steigern.

Da man jedoch gleichzeitig die Anzahl an Grafik-Recheneinheiten auf den Chips reduziert hat, liegt das Leistungsplus im Vergleich zu den alten Chips (Ryzen 3 3200G, Ryzen 5 3400G) in grafisch anspruchsvollen Benchmarks wie 3DMark TimeSpy je nach Modell „nur“ bei 6 bis 19 Prozent.

3DMark - Ein Benchmark für all eure Hardware

In CPU-lastigen Benchmarks hingegen sorgt die Erhöhung der Kernanzahl in vielen Szenarien für einen spürbaren Leistungsunterschied. Im Multi-Thread-Test von Cinebench r20 bietet der Ryzen 7 4700G im Vergleich zum Ryzen 5 3400G bis zu 152 Prozent mehr Performance. Und selbst der Ryzen 5 4600G kann auf ein Leistungsplus von 94 Prozent verweisen.

Doch auch die Single-Core-Performance konnte weiter gesteigert werden. In Cinebench r20 wurden im entsprechenden Testlauf 21 bzw. 25 Prozent mehr Leistung gemessen – das kann sich sehen lassen.

Alle Prozessoren werden von AMD bislang nicht einzeln verkauft. Wer also einen der Chips sein Eigen nennen will, muss auf entsprechende Systeme von Anbietern wie Dell, HP oder Lenovo zurückgreifen. Gleichzeitig deutete AMD im Presse-Livestream aber an, dass DIY-Kunden noch nicht den Kopf in den Sand stecken müssen. Auch wenn man sich noch nicht zu tief in die Karten gucken lassen möchte, ließ man anklingen, dass es auch bald neue Desktop-APUs für den Einzelkauf geben könnte. Sollten hierzu neue Informationen bereitgestellt werden, werden wir euch darüber zeitnah informieren.

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