Es gibt viele Wege, um sich für einen guten Zweck einzusetzen, doch in den letzten Jahren zeichnen sich vor allem Erfolge durch Spendenstreams ab. Vergangenes Jahr sind so über die Spendenplattform betterplace.org atemberaubend hohe Summen für soziale Projekte zusammengekommen.
betterplace.org ist mit rund 30.000 Projekten die größte gemeinnützige Spendenplattform Deutschlands. Mit über 19 Millionen Euro, die jährlich gesammelt werden, konnte die Organisation bereits zahlreiche Projekte unterstützen. Aktive Spender in Deutschland wurden im Laufe der Zeit allerdings weniger und älter – 41% sind über 70 Jahre alt. Es musste also ein Weg her, um auch junge Leute anzusprechen und zum Spenden zu motivieren.
Mittlerweile setzt betterplace.org deshalb auch verstärkt auf den Gaming-Bereich und stellt kostenlose Online-Tools zur Verfügung, die Streamer auf Plattformen wie YouTube oder Twitch einbinden und dadurch Spenden sammeln können. Dank der so gegebenen Reichweite stellte sich diese Idee, vor allem letztes Jahr, als äußerst erfolgreich heraus.
Nicht immer enden Streams positiv.
Spenden-Streams: Erwartungen wurden weit übertroffen
betterplace.org-Vorstand Björn Lampe vergleicht heutige Streamer gern mit den Spendengalas, die man früher im Fernsehen gesehen hat – „nur in einer ganz neuen, frischen und sehr jungen Variante.“ Das scheint auch zu funktionieren: Während 2018 über die bei betterplace.org gestarteten Charity-Streams 42.000 Euro an Spenden zusammen kamen, waren es 2019 bereits 385.000 Euro – ein Anstieg von gut 800 Prozent.
Im Dezember startete battlerplace.org mit Twitch eine Kampagne: Die große Weihnachtsstreamerei. Durch über 50 Einzelstreams wurden so in einem Monat 190.000 Euro für einen guten Zweck gesammelt, 90.000 Euro mehr als ursprünglich erwartet. Groß geworden ist diese Art des Spendensammelns in Deutschland besonders durch die beiden Events Friendly Fire und Loot für die Welt, die betterplace.org im vergangenen Jahr bereits zum dritten Mal in Folge begleitet hat.
Director of Partnerships Jannik Hülshoff freut sich über das Engagement:
„Die Unterstützung von wohltätigen Zwecken liegt in der DNA der Twitch-Community. Schon seit den frühen Tagen sammeln Streamer und Streamerinnen mit ihren Zuschauer/innen auf unterschiedlichsten Wegen Geld für wohltätige Zwecke und Vereine und setzen so ihre Reichweite zum Wohl dieser Initiativen ein.“
Insgesamt konnte die Organisation vergangenes Jahr mit Liveformaten 1,4 Millionen Euro für soziale Projekte sammeln. Doch auch 2020 führt sich dieser Trend fort, so sammelte zum Beispiel der Streamer Staiy Anfang Januar spontan in einem dreistündigen Stream über 20.000 Euro für von den Waldbränden bedrohte Koalas in Australien.
Was haltet ihr von Spenden-Streams? Habt ihr auch schon ein Projekt unterstützt? Erzählt es uns gerne in den Kommentaren.