Viele Menschen in Deutschland fürchten sich aktuell vor dem Brief des Gasversorgers, der die Preiserhöhung ankündigt. Kommt diese Gaspreiserhöhung dann zum zweiten Mal in einem Jahr, ist der Schock darüber noch viel größer. Denn eigentlich fuhren die Kundinnen und Kunden von EnBW in der Grundversorgung noch ganz gut. Damit ist zum 1. Dezember 2022 aber Schluss. Der Energieversorger hat eine zweite Preisanpassung angekündigt.
EnBW erhöht Gaspreise in der Grundversorgung
Im Juli 2022 hatte EnBW die Gaspreise in der Grundversorgung bereits einmal in diesem Jahr erhöht. Wegen der weiterhin sehr hohen Beschaffungskosten für Gas muss EnBW die Preise zum 1. Dezember 2022 erneut erhöhen. Die jetzt festgelegten Preise für Gas in der Grundversorgung entsprechen dann aber schon der reduzierten Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent und die Gasumlage ist nicht mehr enthalten, die eigentlich greifen sollte, dann aber für die Gaspreisbremse gekippt wurde. Ab dem 1. Dezember zahlen EnBW-Kunden 13,54 Cent pro kWh. Das entspricht einer Erhöhung um 38 Prozent (Quelle: EnBW).
Für einen Haushalt, der 20.000 kWh im Jahr verbraucht, bedeutet das Mehrkosten von 64 Euro im Monat oder 768 Euro im Jahr. Der Preis gilt nur für Stammkunden, die schon in der Grundversorgung waren. Für Neukunden gelten andere, deutlich höhere Preise. Dort ruft EnBW aktuell 42,23 Cent pro kWh auf. Andere Gaspreise, die nicht in die Grundversorgung fallen, sollen laut EnBW ebenfalls um 38 Prozent steigen. Das gilt dann für alle, die einen gesonderten Tarif haben. Trotz der Preiserhöhung liegt EnBW weiterhin im unteren Marktmittelfeld, wenn es um Gaspreise für Stammkunden in der Grundversorgung geht.
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Gaspreisbremse kommt erst 2023
Eine Expertenkommission hat vorgeschlagen, dass eine zweistufige Gaspreisbremse eingeführt werden sollte. Im Dezember soll der gesamte Abschlag einmal übernommen werden. Ab März oder April 2023 soll dann die Gaspreisbremse mit einem Preis von 12 Cent pro kWh greifen. Die Entlastung für EnBW-Kunden würde sich also im Rahmen halten und bei 1,54 Cent pro kWh liegen. Das wären bei einem Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr aber trotzdem noch 308 Euro. Zudem wären die Menschen vor weiteren Preissteigerungen geschützt. Die Preise für Gas könnten nämlich noch weiter zunehmen. Ob es zu der Gasbremse kommt, muss die Bundesregierung jetzt entscheiden.