Netflix, Disney+ und Prime Video international, dazu kommen in Deutschland etwa noch RTL+ oder Joyn – wer Serien, Filme und andere Inhalte streamen will, hat viel Auswahl. Doch viele Streaming-Dienste stehen aktuell vor einem ernsten Problem: Es wird immer schwieriger, die Abonnenten bei der Stange zu halten.
Ärger für Streaming-Dienste: Disney+ und Netflix überzeugen nicht mehr
Netflix hat es vorgemacht, die Streaming-Welt zieht nach: Immer mehr Anbieter führen günstigere, werbefinanzierte Abostufen ein und gehen gegen das Teilen von Passwörtern vor. Für Kunden kann es so auf Dauer ganz schön teuer werden. Vor allem das Ende des Passwort-Sharings hat Netflix aber ein ordentliches Plus an zahlenden Kunden beschert. Aus Sicht der Streaming-Dienste dürfte der Weg also genau der richtige sein – wäre da nicht das aktuelle Problem.
Denn zwar hat Netflix neue Kunden gewonnen, doch das Interesse der bestehenden Kundschaft scheint trotzdem abzunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Untersuchung der Bank of America. Demnach haben die Streaming-Dienste im April mit einem Minus von 4 Prozent bei Downloads und den monatlich aktiven Nutzern zu kämpfen – über alle Anbieter hinweg (Quelle: Reuters).
Am deutlichsten zeigen sich die Probleme offenbar bei Disney+. Der Streaming-Dienst des Mäusekonzerns verzeichnet einen heftigen Einbruch von 26 Prozent bei den Abrufzahlen. Gleichzeitig fallen die aktiven Nutzerzahlen um 10 Prozent. Im Vergleich hat es Netflix weit weniger hart getroffen, auch wenn die Entwicklung die gleiche ist. Der Branchenprimus kommt auf ein Minus von 6 Prozent der Downloads und 8 Prozent weniger aktive Nutzer.
Streaming ist ein teurer Spaß – mit unseren Tipps könnt ihr trotzdem etwas sparen:
Ausnahme ist den Analysten der Bank of America zufolge der Streaming-Dienst Discovery+ von Warner Bros. Sowohl im Jahresvergleich als auch auf den Monat gerechnet, steht bei Discovery das Plus nicht zu Unrecht.
Rächt sich das Werbe-Abo? Streaming-Kunden wollen nicht mehr
Für die Streaming-Dienste sind solche Zahlen ein deutliches Warnzeichen. Mit günstigen Preisen kann man offenbar zwar noch neue Kunden anlocken. Wenn die Abonnenten das Angebotene aber nicht wahrnehmen, ist auf Dauer nur wenig gewonnen.
Einerseits gilt die Schwäche der Streaming-Dienste den Analysten als Zeichen, dass der Boom während und nach der Pandemie nun endgültig vorbei ist. Andererseits könnten sich viele Kunden genervt von der Werbung zeigen und ihr Streaming-Abo schlimmstenfalls wieder beenden, statt eine Serie nach der anderen zu bingen.