Mithilfe digital-medizinischer Entwicklungen können wir unseren Körper immer besser im Blick behalten. Doch entsprechende Sensoren, die in unserem Inneren arbeiten sollen, benötigen Energie. Diese könnte in Zukunft von essbaren Batterien kommen.
Batterie aus Lebensmitteln? So funktioniert es
Um unseren Körper zu überwachen, bietet die Medizin mehr und mehr essbare Geräte und Sensoren an, die unser Inneres, wie zum Beispiel den Magen-Darm-Trakt oder die Qualität von Lebensmitteln, analysieren. Allerdings gibt es in der Energieversorgung dieser Elektronik immer noch Lücken.
Ein italienisches Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat sich dem Thema der essbaren Energiequellen angenommen (Quelle: Wiley Online Library). Ihre Lösung: Eine aus Lebensmitteln bestehende Batterie soll künftig die Energieversorgung übernehmen. Das Projekt orientiert sich dabei an biochemischen Reaktionen, die in menschlichen und tierischen Zellen Energie erzeugen. Bisher wurde ein Prototyp der Batterie entwickelt: Dieser arbeitet mit 0,65 Volt, kann somit 12 Minuten lang Strom liefern und ist somit ungefährlich für den Menschen.
Die Kathode (angeschlossen an den Minuspol) besteht aus dem Vitamin Riboflavin und die Anode (Pluspol) aus dem pflanzlichen Stoff Quercetin. Die Außenkontakte bestehen dabei aus Bienenwachs. Weiterhin kommen Meeresalgen und Aktivkohle zum Einsatz, wobei Letzteres für die elektrische Leitfähigkeit zuständig ist. Nach Nutzung der Batterie kann diese einfach wieder ausgeschieden werden.
Essbare Batterie wiederaufladen – aber wie?
Ziel der Forschung ist es, die Batterien nicht nur so gesund und verdaulich wie möglich, sondern ebenfalls nachhaltig zu entwickeln. Neben den natürlichen Materialien sollen die Batterien wiederaufladbar sein. Das ist allerdings (bisher) nur außerhalb des Körpers möglich. Was es da für eine Lösung geben wird, zeigt sich in Zukunft. Eine Batterie für die Batterie ist es auf jeden Fall nicht.
Doch genau so wie die Wiederaufladung noch einige Fragen aufwirft, bedarf ebenso die Form der Batterie Feinschliff: So hat der Prototyp bisher eine Größe von 1 Quadratzentimeter – also ungefähr fingernagelgroß. Ziel sei allerdings eine kleinere Version mit mehr Kapazität. Doch das Forschungsteam hat sich noch weitere Ziele gesteckt: So ist eine Anwendung der Mini-Batterien in Spielzeugen vorstellbar. Für den Fall, dass die Kleinen die Energiezellen verschlucken, wäre die Gefahr für die Kinder geringer. Im Gegensatz dazu soll auch die Nutzung für E-Autos möglich sein. Dabei würde weniger auf die Essbarkeit, sondern mehr auf die Nachhaltigkeit der Akkus gesetzt werden. Denn unter anderem sorgt der Lithium-Abbau für Umweltauswirkungen wie die Austrocknung und Kontaminierung von Gewässern in Südamerika (Quelle: Deutschlandfunk).
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