In deutschen Portemonnaies ist sie am häufigsten zu finden: die Girokarte. Keine andere Bankkarte nutzen die Bundesbürger lieber. Mitte 2023 wird die Girokarte aber eine beliebte Funktion verlieren. Von einem Ende wollen Sparkassen und Banken aber nichts wissen, sie tüfteln bereits an der Zukunft mit neuen Features.
Ab Juli 2023 ist Schluss mit Maestro: Das Zahlungssystem für Europa wird eingestellt, das bekannte blau-rote Logo verschwindet dann von Kredit- und Girokarten.
Sparkasse und Banken wollen Girokarte mit mehr Funktionen
Das Maestro-Aus ist aber nicht der Anfang vom Ende der Girokarte, bei uns häufig auch als EC-Karte bezeichnet. Im Gegenteil: „Wir wollen die Girocard mit neuen Funktionen im Online-Handel und in der digitalen Welt noch besser nutzbar machen“, so Henriette Peucker, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB).
In Zukunft soll die Girokarte auch dazu verwendet werden, eine Kaution zu hinterlegen – etwa fürs Hotelzimmer oder den Mietwagen (Quelle: Manager Magazin). Ziel sei es, so Peucker, Funktionslücken im Alltag zu schließen. Dazu soll die Girokarte auch auf das Smartphone gebracht werden, um so zum Beispiel In-App-Zahlungen zu ermöglichen. Einen festen Zeitplan für die Neuerungen gebe es aber nicht, derzeit laufen die Vorbereitungen.
Etwas weiter ist man hingegen bei der Einbindung der Girokarte in ein gemeinsames Online-Zahlungsverfahren: „Die technischen Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt wird das Angebot den Kunden zur Verfügung gestellt.“ Ein erster Händler bietet das System bereits an.
Bemerkenswert: Täglich wird 17 Millionen mal mit der Girokarte bezahlt. Auf sie entfallen 42 Prozent des Umsatzes im deutschen Einzelhandel.
So seid ihr sicher beim Online-Banking:
Neue Funktionen nur gegen Geld?
Ob Verbraucher für die neuen Funktionen zusätzlich in die Tasche greifen müssen, wollte die BdB-Hauptgeschäftsführerin nicht verraten. Allerdings stehe die Girokarte auch im Wettbewerb mit anderen Bezahlservices. Für Kunden gebe es Alternativen. „Das ist allen bewusst“, erklärt Peucker – womöglich ein Hinweis darauf, dass zumindest kurz- und mittelfristig der Konkurrenzdruck dazu führt, dass die neuen Funktionen kein zusätzliches Geld kosten werden.