Google hat über Jahre hinweg Daten von Nutzern gesammelt, die im Inkognito-Modus ihres Browsers unterwegs waren. Nun sollen diese Daten vernichtet oder anonymisiert werden, um einen teuren Rechtsstreit in den USA beizulegen. Sollte der Vorschlag akzeptiert werden, wären über 136 Millionen Google-Nutzer betroffen – die allerdings leer ausgehen würden.
Inkognito-Modus: Google will Browser-Daten löschen
Weil Google auch dann Daten von Nutzern sammelte, wenn diese den Inkognito-Modus ihres Browsers nutzten, wurde 2020 in den USA eine Sammelklage angestrebt. Google habe die Nutzer nicht deutlich genug darauf hingewiesen, dass ihr Surfverhalten auch im Inkognito-Modus nachvollzogen werden kann.
Google hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen und die Klage als unbegründet bezeichnet. Der Konzern weist darauf hin, dass Daten im Inkognito-Modus niemals mit der Identität des Nutzers verknüpft oder für Personalisierungsmaßnahmen verwendet worden seien. Um den Rechtsstreit beizulegen, hat sich Google nun aber bereit erklärt, Milliarden von Datensätzen zu löschen. Dies ist Teil eines Vergleichsvorschlags.
Sollte das zuständige Bundesgericht in Kalifornien dem Vergleich zustimmen, müsste Google zudem seine Datenschutzpraxis im Inkognito-Modus offenlegen und künftige Sammlungen einschränken. Cookies von Drittanbietern sollen standardmäßig für die nächsten fünf Jahre blockiert werden (Quelle: The Verge).
Auch Facebook ist für Datensammlerei bekannt. So könnt ihr euren Account absichern:
Google-Sammelklage: Kein Schadenersatz vorgesehen
Der Vergleich hat einen geschätzten Wert von 5 Milliarden US-Dollar – die über 136 Millionen betroffenen Google-Nutzer werden aber wohl leer ausgehen: Der Vergleich sieht keine Entschädigungszahlungen an die Klägergruppe vor. Einzelpersonen steht es jedoch weiterhin frei, Schadenersatzansprüche gegen Google geltend zu machen.