Google hat geliefert: Auf seiner Entwicklerkonferenz hat der US-Konzern neue Handys gezeigt, die langersehnte Pixel Watch enthüllt und sogar den totgeglaubten Android-Tablets neues Leben eingehaucht. Beim Jubel über das Produktfeuerwerk ging ein wichtiges Detail aber unter: die Verfügbarkeit. Google kopiert dabei ausgerechnet eine Unart von Sony.
Ein Kommentar von Kaan Gürayer.
Normalerweis dreht sich auf der Google I/O alles um Software. In den vergangenen Jahren hat der Suchmaschinenanbieter seine Entwicklerkonferenz aber immer öfter genutzt, um auch Hardware vorzustellen.
Überraschend kamen die Hardware-Ankündigungen auf der diesjährigen I/O also nicht, trotzdem erstaunt die schiere Menge: Pixel 6a, Pixel Watch, Pixel Buds Pro, Pixel 7 und Pixel 7 Pro, Pixel Tablet und eine noch namenlose Datenbrille. Da wurde Android 13 fast schon zur Nebensache.
Kein einziges Pixel-Produkt sofort erhältlich
Die neuen Pixel-Produkte gleichen dabei einem bunten Potpourri und umspannen mehrere Gerätekategorien und Preisklassen. Eines haben aber alle gemeinsam: man muss auf sie warten. Kein einziges der angekündigten Pixel-Geräte ist sofort erhältlich.
Pixel 6a und Pixel Buds Pro erscheinen im Juli, die Pixel Watch soll zusammen mit dem Pixel 7 und Pixel 7 Pro im Herbst auf den Markt kommen und das Pixel Tablet irgendwann im kommenden Jahr. Google konnte hier nicht einmal einen groben Zeitrahmen nennen.
Googles neue Pixel-Geräte im Video:
Google kopiert die Unart von Sony
Bis zum Release der neuen Pixel-Produkte wird die Konkurrenz nachgezogen und das Interesse der potenziellen Käufer abgeebbt sein. Hinzu kommt noch der Preisverfall: Das Pixel 6a ist für 459 Euro eigentlich ein interessantes Smartphone. Beim Marktstart Ende Juli dürfte sein Hauptkonkurrent, das Galaxy A53 von Samsung (Test), aber bestimmt die 300-Euro-Marke reißen. Wer sollte sich dann noch das Google-Handy für 150 Euro mehr kaufen?
Das alles erinnert fatal an Sony. Auch die Japaner kultivieren ihre Unart, neue Xperia-Smartphones groß anzukündigen und sie erst Monate später in den Handel zu bringen – und sich dann über fehlendes Interesse zu wundern. Die Google I/O 2022 wurde damit zur großen Trödel-Show.