Google steht vor Gericht: Dem US-Konzern wird vorgeworfen, die Datenschutzeinstellungen in Android-Smartphones bewusst vor Nutzern versteckt zu haben. Der Vorwurf: Man wollte besser Daten abgreifen.
Google versteckt Datenschutzeinstellungen von Android-Smartphones
Gerichtsdokumenten zufolge soll Google unter Android absichtlich wichtige Einstellungen zur Ortsdatensammlung seiner Nutzer versteckt haben. Damit wurde wohl bewusst in Kauf genommen, dass Nutzer Einstellungen zum Tracking nicht sofort finden können. Die jetzt öffentlich gemachten Dokumente stammen aus einer Klage des US-Staates Arizona gegen Google.
Google hat demnach in einer Testversion von Android die Einstellung für mehr Datenschutz einfacher zu finden gemacht. Als dann aber festgestellt wurde, dass Nutzer die Option auch häufiger aktivieren, wurde das von Google als Problem eingestuft. Anschließend bemühte man sich darum, die Einstellungen tiefer im System zu verstecken.
Der Konzern ist dabei nicht nur selbst bei seinem eigenen Betriebssystem tätig geworden, sondern hat sich darüber hinaus auch darum gekümmert, dass Drittanbieter die Tracking-Einstellungen ebenfalls verstecken. Als Beispiel wird hier LG genannt. Google habe demnach „irreführende“ Daten an LG weitergeleitet, um mögliche Beanstandungen des südkoreanischen Herstellers zu unterlaufen, wie Business Insider berichtet.
Android 12 steht vor der Tür. Das hat sich im Vergleich zum Vorgänger geändert:
Google spricht von Missverständnis
In dem Gerichtsverfahren gegen Google geht es auch um die Frage, ob der Konzern unabhängig von einer möglichen Einwilligung seiner Nutzer die Sammlung von Ortsdaten durchgeführt hat. Das soll internen Dokumenten zufolge auch von Angestellten Googles kritisiert worden sein.
Google zufolge handelt es sich hierbei aber nur um ein Missverständnis, wie ein Sprecher des Konzerns von The Verge zitiert wird: „Wir haben schon immer Datenschutzoptionen in unsere Produkte eingebaut und robuste Kontrollmöglichkeiten für Ortsdaten bereitgestellt.“